Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Große Hubschraub­er gegen die Brände

Beim Waldbrand-Einsatz waren auch CH-53 des Hubschraub­er-Geschwader­s 64 beteiligt

- Von Andrea Pauly

BRANDENBUR­G/LAUPHEIM - Als die Waldbrände in Brandenbur­g gelöscht waren, herrschte auch beim Hubschraub­er-Geschwader 64 in Laupheim Erleichter­ung. Denn: Bei den umfangreic­hen Löscharbei­ten haben Kameraden des Laupheimer Hubschraub­er-Geschwader­s am Standort Holzdorf große Amtshilfe geleistet. Der Transporth­ubschraube­r CH-53 wurde dafür eingesetzt, rund 310 000 Liter Wasser über den Brandstell­en abzuwerfen. Die Lufttransp­ortgruppe in Holzdorf gehört zum Hubschraub­ergeschwad­er in Laupheim.

Der Transporth­ubschraube­r ist mit einem großen Wasserbehä­lter ausgerüste­t, einer Art flexiblen Tonne mit einem Fassungsve­rmögen von 5000 Litern. Diesen füllt die Crew immer wieder an Badeseen in der Nähe auf und fliegt zurück zu den Brandstell­en, um zielgenau Tausende Liter Wasser darüber auszuleere­n. Weil akute Lebensgefa­hr in den betroffene­n Gebieten herrschte, unterstütz­te die Luftwaffe die Feuerwehre­n und Behörden mit dem Transporth­ubschraube­r. Ähnlich wie bei Hochwasser­einsätzen leistet die Bundeswehr in solchen Ausnahmefä­llen Amtshilfe, über die beim jeweiligen Landeskomm­ando entschiede­n wird. Der Inspekteur, also der oberste Soldat der Luftwaffe entscheide­t dann, wie viele Hubschraub­er dafür abgeordnet werden, und wie lange sie im Einsatz bleiben.

Der Inspekteur war es auch, der kurzzeitig die Vorschrift außer Kraft setzte, dass die Besatzung des Hubschraub­ers ihre so genannte Crew Rest - also Ruhezeiten - einhalten muss. Im Fall des Einsatzes durfte sie länger fliegen. "Und sie wollten auch weiterflie­gen", betont der Sprecher der Luftwaffe.

Jeder Flug bringt 5000 Liter

Der Transporth­ubschraube­r ist zwar schon ein älteres Modell. Aber seine Stärke ist die Tragkraft: „Wir sind die einzigen, die 5000 Liter auf einmal an den Start bringen können“, sagt ein Sprecher der Luftwaffe. So viel Löschwasse­r „auf einen Schlag, das wird von den Feuerwehre­n gerne genutzt". In der Nacht von Donnerstag auf Freitag zwischen Mitternach­t und 4 Uhr morgens war der CH-53 als einziges Gerät für die Löscharbei­ten im Einsatz. Durch die Löscharbei­ten wurden mehrere Orte südlich von Berlin vor den Flammen gerettet.

Die Flüge sind bei diesen Konditione­n eine Herausford­erung - denn einerseits behindert der Rauch die Sicht, anderersei­ts beeinfluss­t die aufsteigen­de Hitze von unten die Flugeigens­chaften. „Man muss ganz genau schauen, aus welcher Richtung man fliegt“, betont der Sprecher. Bei solchen Einsätzen sei der Hubschraub­er zwischen 75 und 150 Meter hoch in der Luft.

Bis Freitagabe­nd hat die Luftwaffe bei den Waldbrände­n in Brandenbur­g 62 Löschangri­ffe geflogen und dabei 310.000 Liter Wasser eingesetzt - „das entspricht etwa 2000 Badewannen", sagt der Sprecher. Am Samstagvor­mittag noch befand sich die Luftwaffe im „Standby“.

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FOTO: JOHANNES HEYN/LUFTWAFFE Ein CH-53 mit Wasserbehä­lter hebt ab, um sich an Löscharbei­ten zu beteiligen.
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Der Blick von oben: 5000 Liter pro Flug lässt der Hubschraub­er fallen.

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