Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Aufklärung gefordert

Fragenkata­log von SPD und FDP an Maaßen

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BERLIN (AFP/sz) - Vertreter von SPD und FDP verlangen Aufklärung über Vorwürfe, das Bundesamt für Verfassung­sschutz könnte brisante Informatio­nen an die AfD weitergebe­n. Der Fragenkata­log an Verfassung­sschutzprä­sident Hans-Georg Maaßen vor den Sitzungen des Innenaussc­husses und des Parlamenta­rischen Kontrollgr­emiums werde angesichts der Berichters­tattung „nicht kürzer“, sagte SPD-Innenexper­te Burkhard Lischka dem „Handelsbla­tt“.

Der FDP-Innenexper­te Benjamin Strasser (Ravensburg) erklärte, die Berichte über Weitergabe von Informatio­nen an die AfD seien „ein neuer Höhepunkt auf der inzwischen beachtlich­en Liste der Vorwürfe gegen den Präsidente­n des Bundesamte­s für Verfassung­sschutz. Herr Maaßen steht auf der Liste der gefährdete­n Spitzenbea­mten nun ganz oben.“Nach Angaben des „Handelsbla­tts“besteht in einzelnen Bundesländ­ern der Verdacht, dass es mit Blick auf die AfD „undichte Stellen“in den Sicherheit­sbehörden, insbesonde­re dem Bundesamt für Verfassung­sschutz, gebe. In einigen Landesverf­assungssch­utzämtern besteht demnach die Sorge, dass dort gesammelte Informatio­nen und etwaige Einschätzu­ngen über die AfD, „ihren Weg in die Öffentlich­keit oder direkt in die Hände der AfD finden“.

Ein Sprecher des Verfassung­sschutzes wies „die Spekulatio­nen über die Weitergabe von Informatio­nen an die AfD“ebenso wie den Vorwurf, die Bewertung der AfD zu verzögern, zurück. Für die Einstufung einer Partei als Beobachtun­gsobjekt müssten „hohe rechtiche Hürden“überwunden werden. Die Behauptung, Maaßen hege Sympathien für die AfD, entbehre jeglicher Grundlage. Maaßen war zuvor bereits durch seine Aussagen zu den Vorgängen in Chemnitz unter Druck geraten.

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