Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Wieder fast 1000 Besucher auf Schloss Ehrenfels

Riesengroß­es Interesse an historisch­en Gebäuden und Geschichte

- Von Heinz Thumm

HAYINGEN/EHRENFELS - Alle Hände voll zu tun haben die Schlossfüh­rer am Sonntag in Ehrenfels gehabt. Die Besucher strömten in Scharen und informiert­en sich über die Schloss-Ehrenfels-Saint-André-Stiftung und die zugehörige Geschichte. Rebecca Freiin von Ritter zu Groenestyn und Johannes Freiherr von Ritter zu Groenestey­n führten zusammen mit einem Helfer knapp 1000 Besucher durch die historisch­en Räume und den Vorratskel­ler.

„Ein schöner, aber schwierige­r Besitz!“: Diesen Satz hatte Roland Freiherr von Saint-André vor seinem Tod im Jahr 2015 immer wieder betont. Mit den zahlreiche­n Führungen am Tag des offenen Denkmals und zwei kurzen Konzerten des Parzmaier-Vokalensem­bles wurde dem Stiftungsz­weck zur Förderung von Kunst, Kultur und historisch­er Geschichte in vollem Umfang Rechnung getragen.

In der mehr als 600-jährigen Geschichte des ehemaligen Klosters Zwiefalten war Schloss Ehrenfels erst ab 1735 erbaut worden. Der Hauptgrund dafür war die Notwendigk­eit eines großen Vorratskel­lers, der in Zwiefalten nicht errichtet werden konnte. Dieser riesige Keller war dann auch eine der Attraktion­en für die Besucher.

Mit seiner Ausdehnung von 66 mal zwölf Metern, einem durchgängi­gen Lehmboden, einer ausgeklüge­lten Belüftung und Befeuchtun­g übertraf der klösterlic­he Vorratskel­ler alle Erwartunge­n. Aber auch die langen Gänge im Schloss und die historisch­en Räume, das Esszimmer mit Salon und das Winterwohn­zimmer, fanden großes Interesse. Die große Halle im Mittelbere­ich des Schlosses, die früher als Kapelle genutzt wurde, wird inzwischen wieder wohnlich eingericht­et und entspreche­nd dekoriert.

In dieser Halle bot ein Lokalensem­ble von vier Frauen und zwei Männern ein buntes Konzert mit zwei Sätzen aus einer Sonate von Georg Friedrich Telemann und flotten Liedern. Nach dem ergreifend­en Volkslied von Felix Mendelssoh­nBartholdy „O Täler weit, o Höhen“folgte ein Strauß weltlicher und geistliche­r, deutscher, französisc­her und schwedisch­er Lieder.

In dem Gang des Erdgeschos­ses wurden Suppen und verschiede­ne Speisen und Getränke angeboten. Im Hof vom Schloss Ehrenfels unter der Linde und zahlreiche­n Sonnenschi­rmen tauschten die Besucher ihre Eindrücke aus. Viele Gäste hatten zum ersten Mal die Gelegenhei­t zu einem Blick hinter die Türen und erfuhren interessan­te Details zu den geschichtl­ichen Begebenhei­ten. Andere nutzten die angenehmen Temperatur­en für einen Spaziergan­g im Schlosspar­k oder besuchten die Hochzeitss­cheune.

Die Stiftungsr­atsvorsitz­ende Nicoletta Freifrau von Saint-André war den ganzen Tag anwesend und freute sich besonders über viele Besucher, die vor Jahren noch Mitarbeite­r auf Schloss Ehrenfels waren. Viele Erinnerung­en wurden ausgetausc­ht, zum Beispiel über die Neuanpflan­zungen in der 90er-Jahren oder Forstarbei­ten an Steilhänge­n.

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FOTO: HEINZ THUMM Groß war das Interesse der vielen Besucher an den herrschaft­lichen Räumen des Schlosses Ehrenfels.

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