Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Ursache weiter ungeklärt
Nach Unfall bei Heidelberg Cement kann noch kein Sachverständiger an die Unfallstelle
SCHELKLINGEN - Auch vier Tage nach dem tödlichen Betriebsunfall bei Heidelberg Cement in Schelklingen kann die Polizei noch nichts zur Unfallursache sagen. Aufgrund akuter Einsturzgefahr sei es über das Wochenende noch nicht möglich gewesen, den Unfallbereich zu begehen, sagte Polizeisprecher Wolfgang Jürgens. Die Polizei hat derzeit ihre Ermittlungsarbeiten in Schelklingen vorerst ausgesetzt.
„Derzeit müssen wir prüfen, wie ein Gutachter ungefährdet an die Unfallstelle gelangen kann“, so Polizeisprecher Wolfgang Jürgens im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Es sei sehr schwierig, den Unfallbereich gefahrlos zu erreichen, so Jürgens weiter. Der Sprecher machte am Montagvormittag wenig Hoffnung, dass es noch in dieser Woche zu einer Begehung kommen könnte. „Wir schicken unsere Kollegen erst da rein, wenn es wirklich ungefährlich ist“, so Jürgens.
Unfallbereich gesichert
Derzeit wird die Baustelle in dem etwa 40 Meter hohen Silo gesichert, unterstrich Werksleiter Stephan Wehning auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“. „Ein Teilbereich ist komplett gesperrt, da muss nun alles durch einen Gutachter aufgenommen werden, um die Ursache für den Unfall zu erörtern.“
Am Freitag hatten mehrere Arbeiter auf dem Gerüst gestanden, das in einem leeren Silo aufgebaut war. Als es zusammenkrachte, fiel ein 40-Jähriger aus 30 bis 40 Metern Höhe in die Tiefe und starb. Ein 20Jähriger stürzte aus zehn Metern Höhe herab und wurde lebensgefährlich verletzt. Er starb später im Krankenhaus. Ein weiterer Arbeiter verletzte sich leicht. Normalerweise dient ein Silo als Speicher für Schüttgüter. Zur Bergung waren Feuerwehren samt Höhenrettung, Rettungsdienste und Notarzt im Einsatz. Das Landratsamt und die Gewerbeaufsicht im Regierungspräsidium verschafften sich einen Überblick an der Unfallstelle.
Mitarbeiter von Subunternehmen
Laut der Unternehmenszentrale von Heidelberg Cement in Heidelberg handelt es sich bei den verunglückten Männern um Mitarbeiter von einem Subunternehmen von Thyssen Krupp, das unter anderem derzeit mit dem Neubau der rund 140 Meter hohen neuen Ofenanlage betraut ist.