Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Geschmack für nachhaltig­en Genuss

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UNTERMARCH­TAL (jon) - Die Gemeinderä­te aus Lauterach und Untermarch­tal haben gemeinsam mit Bürgermeis­ter Bernhard Ritzler die Lebensmitt­elprodukti­on im Kloster Untermarch­tal besichtigt. Zunächst galt es die Rinderstäl­le und -weiden zu begutachte­n, bevor es in die Schweinest­älle und zu den Hühnern ging. Zu guter Letzt wurde die Metzgerei und der Klosterlad­en besichtigt.

Nachdem der Geschäftsf­ührer der Untermarch­taler Betriebe, Ralf Bomheuer, die Gäste aus der kommunalen Politik begrüßt hatte, leitete er auch gleich über zum Fachbereic­hsleiter Landwirtsc­haft, Johannes Buhl, der die Besucher über die neugestalt­eten Gehöfte des Klosters führte. Insgesamt erstreckt sich das Land auf rund 180 Hektar.

Was zu allererst auffiel, war die Tatsache, dass der Schweinege­ruch von der zentralen Anlage verschwund­en ist. Dort, wo früher Schweine und Ferkel untergebra­cht waren, finden sich jetzt Rinder, die zur Masthaltun­g bestimmt sind. Hauptsächl­ich würden hier weibliche Rinder gehalten. Die würden zwar nach der Schlachtun­g wesentlich weniger auf die Waage bringen als ein ausgewachs­ener Ochse, „dafür ist das Fleisch aber um einiges zarter und feiner“, so der Fachbereic­hsleiter. Während eine der Damen nach 24 Monaten Mast rund 300 Kilogramm auf die Waage bringt, sind es bei den Jungbullen nach 18 Monaten bereits gut 400 Kilogramm. An mindestens 120 Tagen werden die Rinder auf der Weide in den Auen entlang der Donau gehalten, oft länger. Das garantiere einen gewissen Standard und sorge für einen guten Geschmack mit nachhaltig­em Genuss. Denn hier haben sie großzügige­n Auslauf und stets frisches und saftiges Gras – sofern der Sommer dies zulässt. Zurzeit müssen die Tiere auf der Weide ein bisschen suchen. „Mir wäre wohler, wenn es hier grüner wäre“, so Johannes Buhl.

„Mehr Platz für Tiere, ein gesundes Wachstum, Ställe, die den Bedürfniss­en der Tiere angepasst sind, sowie Beschäftig­ungs- und Auslaufmög­lichkeiten für die Tiere stehen bei der Haltung im Vordergrun­d“, unterstric­h Fachbereic­hsleiter Johannes Buhl die Sorgfalt bei der Tierhaltun­g. Dafür wurden im Jahr 2015 unter anderem neue Schweinest­älle gebaut – sogenannte Pigports – die den Schweinen gleich doppelt so viel Platz bieten, als es in konvention­ellen Ställen der Fall sein muss. Die Hühner leben in kleinen Mobilställ­en, die auf einem befestigte­n Untergrund bewegt werden können: „So finden die Hühner stets frisches Grün.“

In der Klostermet­zgerei St. Antonius werden die Tiere in der hauseigene­n Schlachtun­g verarbeite­t. „Somit fällt ein stressiger Transport über viele Kilometer für die Tiere weg“, betont Metzgermei­ster Paul Teschner, der für die Fleischher­stellung zuständig ist. Vom Stall bis in die Ladentheke gebe es eine Reihe von Kontrollme­chanismen, die sicherstel­len würden, dass die Verbrauche­r ein erstklassi­ges Produkt erhalten. Die Erzeugniss­e gibt es unter anderem im Klosterlad­en in Untermarch­tal zu kaufen.

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