Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Vorbilder für viele Unentschlossene
Blutspenderehrung im Riedlinger Rathaus
RIEDLINGEN - „Blutspender“, „Beispielgeber“, „Lebensretter“: Dies waren einige der Bezeichnungen für die Frauen und Männer, die am Donnerstagabend im Rathaus geehrt worden sind. Als vielfache Blutspender sind sie von der Stadt und dem DRK ausgezeichnet worden – auch als Ansporn für die Zukunft. „Weitermachen“, gab dementsprechend Dr. Christa Enderle vom DRK-Ortsverein einem der jüngeren Geehrten schmunzelnd mit auf den Weg.
Einige der Blutspender haben schon viele Jahre „weitergemacht“. So wie Elisabeth Hennes. Seit 26 Jahren nimmt sie an den Terminen des DRK teil. 75 Mal hat sie sich Blut für den guten Zweck abzwacken lassen. „Ich weiß von Berufs wegen, wie es ist, wenn das Blut ’rausläuft“und dann Blutspenden notwendig sind“, sagt die Pflegedienstleiterin bei der Seniorengenossenschaft. Aber auch in der Familie gebe es schnell mal Situationen, in denen jemand fremdes Blut brauche.
Das verstehen Elisabeth Hennes, aber auch Ulrika Dula sowie FranzMartin Fiesel als Verpflichtung, regelmäßig zur Blutspende zu gehen. Für 50 Blutspenden sind Dula und Fiesel ausgezeichnet worden. Auch sie nehmen mehrmals im Jahr Termine in der näheren Region wahr. Dabei will ein solcher Termin gut geplant sein, wie Ulrike Dula sagt. Denn an dem Tag gilt es vor der Blutspende viel zu trinken und ausreichend zu essen. Sogar Zahnarzttermine werden hinter diesen Blutspendetermin gelegt, bestätigt Elisabeth Hennes. Weil der Gang zum Blutspenden untersagt würde, wenn der Spendenwillige ein paar Tage zuvor eine Spritze erhalten hat.
17 mehrfache Blutspender konnten dieses Jahr bei der kleinen Feierstunde, die von der Stadt organisiert wurde, ausgezeichnet werden. Allerdings waren nur Sieben anwesend. Ihnen allen dankten Bürgermeister Marcus Schafft für die Stadt und Dr. Christa Enderle für das DRK. „Wir wissen nicht, wie vielen Menschen durch Ihr persönliches Blut gerettet werden konnten, trotzdem sind Sie Lebensretter“, betonte Schafft. „Sie zeigen, dass Ihre Hilfeleistung für Sie eine ehrenvolle Pflicht ist. Sie geben Beispiel für viele Unentschlossene“, so Schafft in seinen Dankesworten.
Dem schloss sich die DRK-Ortsvereinsvorsitzende Dr. Christa Enderle in ihrer kurzen Rede an. Diese Ehrung sei Dank und Anerkennung, auch um die Wertschätzung für die Blutspender auszudrücken, sagte sie: Dank an diejenigen, die ihr Blut geben, weil andere es dringend brauchen.
Schafft ging auch noch auf die Verwendung des Spenderbluts ein. Der hohe Bedarf an Blut sei in erster Linie eine Folge des medizinischen Fortschritts, zitierte er das DRK. Viele Operationen, Transplantationen oder Behandlungen von Tumoren wären ohne menschliches Blut nicht möglich. Statistisch gesehen wird das meiste Blut für die Behandlung von Krebspatienten (19 Prozent) benötigt. Es folgen Erkrankungen des Herzens, Magen- und Darmkrankheiten sowie Sport- und Verkehrsunfälle.
Die Geehrten erhielten bei der Feierstunde, die von Sophie Mayer und Reinhold Gruber von der Conrad Graf-Musikschule am Klavier umrahmt wurde, aus den Händen von Schafft, Dr. Enderle und Franz Xaver Breitfeld vom DRK-Ortsverein eine Urkunde, eine Anstecknadel und ein kleines Geschenk. Danach wurden sie zu einem Umtrunk eingeladen.