Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Schwarzfahrer sorgt für eine Stunde Zugverspätung
Polizei muss 20-Jährigen und seine Begleiterin zur Feststellung der Personalien aus dem Zug begleiten
HERBERTINGEN - Wegen zwei Reisenden ohne Fahrausweis, die sich nach Angaben der Polizei in einem Interregioexpress (IRE) aggressiv verhalten haben, musste am Montagabend ein Zug im Bahnhof Herbertingen eine Stunde auf die Weiterfahrt nach Bad Saulgau und Aulendorf warten.
Zuständig für solche Vorkommnisse im Bereich der Bahn ist die Bundespolizeiinspektion in Konstanz. Die Behörde erhielt gegen 21 Uhr von der der DB AG den Hinweis, dass zwei Reisende in einem Zug von Stuttgart nach Aulendorf keinen gültigen Fahrausweis vorweisen konnten und sich zudem gegenüber der Zugbegleiterin aggressiv verhalten würden. Bis zur Klärung des Sachverhalts wurde der Zug durch die DB AG im Bahnhof Herbertingen gestoppt. Vor Ort gingen Beamte der Landespolizei aus dem Polizeirevier Bad Saulgau in den Einsatz. „Bis wir in Herbertingen gewesen wären, hätte das zu lange gedauert“, sagt eine Sprecherin der Bundespolizei.
Vor Ort stellten Beamte der Landespolizei einen 20-Jährigen sowie dessen 17-jährige Begleiterin fest. Der 20-Jährige sei der Polizei wegen ähnlicher Delikte bekannt, so die Sprecherin der Bundespolizei. Beide Personen hatten keinen gültigen Fahrschein.
Auch in Gegenwart der Polizeibeamten zeigten sich beide Personen weiterhin streitsüchtig. Das Paar wurde durch die Polizisten aus dem Zug begleitet und konnte nach der Feststellung der Personalien seinen Weg fortsetzen, nutzte dafür allerdings nicht mehr den Zug.
Zu strafbaren Handlungen wie Körperverletzung oder Bedrohungen durch Waffen sei es nach den bisherigen Erkenntnissen bei der Auseinandersetzung nicht gekommen, so die Bundespolizei. Personalien würden in solchen Fällen festgestellt, um Rechte der Bahn gegen die Schwarzfahrer zu sichern.
Der IRE konnte dann schließlich erst gegen 22 Uhr seine Fahrt in Richtung Aulendorf fortsetzen.