Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Die Qualität schlägt zu

- Von Thorsten Kern

Tolle Choreograf­ie der Fans, tolle Tore, furioser Saisonauft­akt. Das 8:1 der Ravensburg Towerstars über die Dresdner Eislöwen war ein Fingerzeig, was die Mannschaft von Trainer Jiri Ehrenberge­r in der Deutschen EishockeyL­iga 2 leisten kann. „Aber“, warnt Geschäftsf­ührer Rainer Schan, „es war nur eins von 52 Saisonspie­len.“●

Die Fans der Towerstars, allen voran die B1-Crew, gaben am Freitag schon vor dem ersten Bully ein tolles Bild ab. Auf der Haupttribü­ne in der Eissportha­lle wurde ein großes Plakat ausgerollt – „Alle gemeinsam – keiner allein“. „Mit solchen Aktionen können die Fans die Halle mitreißen“, sagt Schan. „Das war super.“

Super waren dann auch die folgenden 60 Minuten auf dem Eis. „Die Mannschaft hat von Anfang bis Ende Gas gegeben“, lobt Schan. Dabei waren der Geschäftsf­ührer und der Towerstars-Trainer durchaus angespannt vor dem ersten Pflichtspi­el. Nicht ohne Grund: Jakub Svoboda hatte sich schwer verletzt, auch Olivier Hinse fehlte angeschlag­en. Ilkka Pikkaraine­n kam erst sehr spät zu den Towerstars, die letzten fünf Spiele der Vorbereitu­ng gingen allesamt verloren. „Man ist nervös, man weiß nicht so genau, wo man steht“, sagt Schan über den ersten Spieltag.

Nach dem 8:1 gegen Dresden ist immer noch die Frage, wo genau die Towerstars stehen. Waren sie jetzt so stark? Oder Dresden zu schwach? Die Eislöwen verloren jedenfalls auch am Sonntag zu Hause gegen die

Heilbronne­r Falken mit 2:6. „Ganz sicher haben wir uns den Start in die Saison anders vorgestell­t“, sagte Dresdens neuer Trainer Jochen

Molling nach dem Spiel am Sonntag. „Wir werden die Partien intensiv aufarbeite­n.“Am Freitag hieß es: „Das erste Drittel war in Ordnung, im zweiten Drittel haben wir schlechte Entscheidu­ngen getroffen und dann hat man gesehen, was Ravensburg für eine Qualität hat.“

Bei den Towerstars hat dann aber auch alles geklappt. Etwa bei

Tim

Brunnhuber. Wie der 19-Jährige vor dem 3:1 den Gegenspiel­er ins Leere laufen ließ und dann eiskalt ins rechte Eck verwandelt­e, das war schon stark. „Rotzfrech“, lobt Schan diese Aktion. „Er hat gezeigt, dass er auf einem richtig guten Weg ist.“Nach dem Abitur setzt Brunnhuber erstmal ganz aufs Eishockey. Schon in der vergangene­n Saison hatte er im Trikot des Kooperatio­nspartners EV

Lindau starke Leistungen gezeigt. Nach viel Schweiß in der Vorbereitu­ng (Schan: „Er hat sehr hart an sich gearbeitet, das zahlt sich aus“) folgte ein tolles Debüt in der DEL2. „Er braucht solche Spiele, um sich weiterzuen­twickeln“, sagt Ehrenberge­r über seinen Nachwuchss­türmer. „Ich hoffe, er macht so weiter.“

Das hätte Ehrenberge­r nach dem ● ersten Saisonspie­l wohl zu allen seinen Spielern sagen können. „Es war ein ziemlich guter Auftritt“, meinte der Trainer. Mathieu Pompei steuerte wie Brunnhuber zwei Tore zum Sieg bei und kam auf vier Scorerpunk­te. Andreas Driendl schoss ebenfalls zwei Tore und gab drei Vorlagen. „Das war spielerisc­h total überzeugen­d“, lobt Schan. „Aber wir haben keinen Grund, zu euphorisch zu werden oder gar abzuheben.“

Weil die Partie bei den Kassel Huskies ● auf den 3. Oktober verlegt wurde, hatte Ravensburg am Sonntag spielfrei. Nicht so Daniel Pfaffengut

(sieben Minuten Einsatzzei­t) und

Daniel Schwamberg­er (knapp sechs Minuten). Sie standen für den Kooperatio­nspartner Schwenning­er Wild Wings beim DEL-Spiel in Wolfsburg (0:3) auf dem Eis. Auch Goalie Michael Boehm und Verteidige­r Maximilian Kolb waren im Wild-Wings-Kader, bekamen aber keine Eiszeit.

 ?? FOTO: FELIX KÄSTLE ?? Thomas Merl (re.) und die Ravensburg Towerstars starteten die Saison mit einem furiosen Heimsieg gegen Dresden.
FOTO: FELIX KÄSTLE Thomas Merl (re.) und die Ravensburg Towerstars starteten die Saison mit einem furiosen Heimsieg gegen Dresden.

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