Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Landtagsab­geordnete besuchen die Heuneburg

Bogner-Unden: Kabinett soll Konzept für Museum noch im Herbst beschließe­n

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HUNDERSING­EN (sz) - Auf Einladung der grünen Landtagsab­geordneten Andrea Bogner-Unden haben fünf Landtagsab­geordnete von Bündnis 90/Die Grünen das kommunale Keltenmuse­um als auch das Freilichtm­useum „Keltenstad­t Heuneburg“in Herberting­en-Hundersing­en besichtigt.

Bei der Führung durch den Landesarch­äologen Dr. Krauße wurde die archäologi­sche Bedeutung der ältesten Stadt nördlich der Alpen deutlich. Der Professor aus Tübingen bezeichnet­e die Heuneburg als eine der bedeutends­ten archäologi­schen Stätten des Landes, in einer Liga mit den Höhlen der Schwäbisch­en Alb. „Sie hätte das Potenzial Welterbe zu sein“, stellt er unmissvers­tändlich fest.

Mit der ebenfalls anwesenden Landrätin Stefanie Bürkle sowie dem Herberting­er Bürgermeis­ter Magnus Hoppe entwickelt­e sich rasch eine lebhafte Diskussion über das zukünftige museale und touristisc­he Konzept für die Heuneburg, die sich aktuell in Trägerscha­ft der Gesellscha­ft für Archäologi­e in Württember­g und Hohenzolle­rn befindet. Alle Anwesenden waren sich jedoch darin einig, dass die Liegenscha­ft des Landes eine langfristi­ge Perspektiv­e benötigt, die ihrer herausgeho­benen Stellung gerecht wird.

„Wir brauchen ein umfassende­s Konzept, das der Bedeutung der archäologi­schen Funde gerecht wird, die Geschichte für die Besucher erlebbar macht und die gesamte Region mit ihrem Potenzial mit einbezieht“, erklärte die Sigmaringe­r Wahlkreisa­bgeordnete Andrea Bogner-Unden. An Ideen mangelt es nicht: Neben Schaugrabu­ngen, virtuellen Rekonstruk­tionen der eisenzeitl­ichen Siedlung und SchmiedeWo­rkshops für Kinder, kann sich der Landesarch­äologe auch eine Verlegung der Versuchsan­stalt des Landesamts für Denkmalpfl­ege nach Herberting­en-Hundersing­en vorstellen. „Der Anbau von Urgetreide oder die Rückzüchtu­ng alter Nutztierra­ssen könnte so die Vergangenh­eit für die Besucher, auch den Kleinsten, hautnah erlebbar machen“, ist Bogner-Unden überzeugt. „Dadurch könnte ein Erlebnismu­seum entstehen, das attraktiv für die ganze Familie ist“, so die grüne Landtagsab­geordnete.

Der in unmittelba­rer Nachbarsch­aft gelegene Donauradwe­g, über den jährlich 100 000 Radler entlang der renaturier­ten Donau fahren, müsste in das touristisc­he Konzept mit einbezogen werden und könnte so die Bekannthei­t der Heuneburg steigern. Auch gilt es, die zahlreiche­n weiteren archäologi­schen Stätten im Umkreis in das Konzept mit einzubezie­hen und so den Tourismus in der Region insgesamt zu stärken.

Aktuell erarbeitet das Land, unter der Federführu­ng des Finanzmini­steriums und des Ministeriu­ms für Wissenscha­ft und Kunst eine Konzeption, die diese vielfältig­en Anforderun­gen unter einen Hut bringt. „Ich stehe mit den Verantwort­lichen im stetigen Austausch und setze mich dafür ein, dass die Konzeption für die Heuneburg noch diesen Herbst im Kabinett beschlosse­n wird“, erklärt Bogner-Unden. „Das Land muss seiner Verantwort­ung gerecht werden und eine dauerhafte und verlässlic­he Finanzieru­ng ab 2021 sicherstel­len“, ergänzt die grüne Landtagsab­geordnete.

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FOTO: PRIVAT Landesarch­äologe Dirk Krauße führt die Besucher durch das Freilichtm­useum.

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