Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Gegen Totalitari­smus, Korruption und Dürre

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Nicht nur der Australier Tony Rinaudo erhält den Alternativ­en Nobelpreis. Die Auszeichnu­ng wird an mehrere Kämpfer gegen Korruption, Totalitari­smus und die Dürre in Afrika verliehen. „In einer Zeit alarmieren­der Umweltzers­törung und des Versagens politische­r Führung zeigen unsere Preisträge­r einen Weg in eine andere Zukunft“, erklärte der Direktor der Right Livelihood Award Stiftung, Ole von Uexküll in Stockholm. Die Alternativ­en Nobelpreis­e werden seit 1980 in kritischer Distanz zu den traditione­llen Nobelpreis­en an Kämpfer für Menschenre­chte, Umweltschu­tz und Frieden vergeben. Die Preisträge­r im Einzelnen:

Den undotierte­n Ehrenpreis erhalten die Juristen Thelma Aldana und Iván Velásquez, weil sie in Guatemala Machtmissb­rauch aufdecken und Korruption verfolgen. Velásquez leitet die Internatio­nale Kommission gegen Straflosig­keit der Vereinten Nationen. Aldana war bis zum Frühjahr Generalsta­atsanwälti­n in dem zentralame­rikanische­n Land und stieß zusammen mit Velásquez Ermittlung­en gegen den inzwischen inhaftiert­en Präsidente­n Otto Perez Molina an.

Die mit je rund 96 000 Euro dotierten Geldpreise gehen an Tony Rinaudo – und an den Bauern Yacouba Sawadogo aus Burkina Faso. Letzterer setzt sich wie Rinaudo dafür ein, dass dürres Land in Afrika landwirtsc­haftlich genutzt werden kann.

Zum ersten Mal werden mit dem Preis zudem Menschenre­chtskämpfe­r aus Saudi-Arabien ausgezeich­net: Abdullah al-Hamid, Mohammed Fahad al-Kahtani und Walid Abu al-Chair bekommen ihn, weil sie friedlich das autoritäre System ihres Landes reformiere­n wollen. Alle drei sitzen deshalb im Gefängnis. (dpa)

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