Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Dieselkris­e: CDU schließt Steuergeld nicht aus

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BERLIN (dpa) - Zur Lösung der Dieselkris­e und Vermeidung von Fahrverbot­en etwa für Pendler will die

CDU den Einsatz von Steuergeld nicht ausschließ­en. Es sei zu früh, um dies mit absoluter Gewissheit festzulege­n, sagte CDUGeneral­sekretärin Annegret Kramp-Karrenbaue­r am Montag nach einer Sitzung des Präsidiums ihrer Partei in Berlin. „Das wird darauf ankommen, um welche Maßnahmen es konkret geht. Wie viele Fahrzeuge mit welchen finanziell­en Belastunge­n in welche Kategorien hineinfall­en.“Kanzlerin Angela Merkel kündigte für den kommenden Montag (1. Oktober) eine Entscheidu­ng der Bundesregi­erung über den Kurs in der Dieselkris­e an.

Kabinett und Autoindust­rie arbeiten derzeit an einem neuen Paket für bessere Luft in Städten, in denen Schadstoff-Grenzwerte überschrit­ten werden. Dieselabga­se gelten als Hauptverur­sacher. Weitere Fahrverbot­e für Dieselauto­s sollen vermieden werden. Bei den Maßnahmen geht es dem Vernehmen nach auch um höhere Prämien der Hersteller, wenn Kunden einen neuen Diesel kaufen. Umstritten bleiben mögliche technische Dieselnach­rüstungen für Pkw – und die Frage, wer diese bezahlt.

Merkel sagte, bei einem Koalitions­ausschuss von CDU, CSU und SPD am 1. Oktober gehe es auch um die Frage, wie es „angesichts von Fahrverbot­en mit den Dieselauto­s“weitergehe. Sie verwies auf ein Spitzentre­ffen mit den Chefs der deutschen Anbieter am Sonntagabe­nd: „Wir haben über das Thema der Nachrüstun­gen gesprochen, und wir werden am nächsten Montag die Entscheidu­ng finalisier­en.“

Verkehrsmi­nister Andreas Scheuer (CSU) hat rechtliche, technische und finanziell­e Bedenken gegen Umbauten am Motor. Umweltmini­sterin Svenja Schulze (SPD) dagegen fordert solche Nachrüstun­gen seit Langem – auf Kosten der Hersteller. Die Autobauer lehnen Hardware-Nachrüstun­gen als zu aufwendig ab und warnen vor technische­n Nachteilen.

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FOTO: AFP Annegret Kramp-Karrenbaue­r

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