Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Schlosshof: Gemeinde will bei Brandschutz nachrüsten
Feuerlöschleitung könnte Einsatz im Notfall erleichtern – Rat vertagt die Entscheidung
UTTENWEILER - Seit mehr als zwei Jahren ist die Seniorenwohnanlage Schlosshof Uttenweiler in Betrieb – nachdem sie brandschutztechnisch abgenommen wurde. Eine Hauptübung der Feuerwehren Uttenweiler 2017 hat hier dennoch Mängel offenbart. Wie und in welchem Umfang sie nun behoben werden sollen, darauf hat sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend jedoch noch nicht festgelegt.
Wenn es in der Seniorenwohnanlage Schlosshof Uttenweiler einmal zu einem Ernstfall kommen sollte, dann verlangt ein solcher Einsatz den Feuerwehrleuten allerhand ab. Betagte, teilweise demenzkranke Bewohner und die Gäste der Tagespflege müssen so schnell wie möglich evakuiert werden. Um darauf vorbereitet zu sein, haben die Feuerwehren der Gemeinde Uttenweiler im vergangenen Jahr eine Hauptübung abgehalten – und sind dabei auch auf ein Hindernis gestoßen.
Bricht im Haus ein Feuer aus, dann müssen die Bewohner durch den Aufzugsturm gerettet werden. Dies sei jedoch „sehr umständlich“, wenn die Feuerwehrschläuche zur Löschwasserversorgung im Treppenhaus liegen, so Bürgermeister Werner Binder. „Das kann eine Stolperfalle sein.“
Abhilfe schaffen könnte laut den Feuerwehren eine externe Feuerlöschleitung, die auf jeder Ebene in das Gebäude führt. Nach einem Ortstermin mit mehreren Fachfirmen und dem Ingenieurbüro habe die Gemeinde die Leitung beschränkt ausgeschrieben, so Binder weiter. Drei Angebote seien eingegangen, wobei sich das der Firma Schnitzer mit gut 18 000 Euro als das günstigste erwies. Hinzu kommen weitere 2000 Euro an Ingenieurkosten, also insgesamt rund 20 000 Euro, die überplanmäßig zu finanzieren sind. „Aus Sicherheitsgründen kommen wir da fast nicht darum herum“, wandte sich Binder an die Räte. Auch wenn eine solche Maßnahme nicht vorgeschrieben sei.
Weitere Maßnahme notwendig?
Schließlich sei die Seniorenwohnanlage in dieser Form genehmigt worden. Die Gemeinde habe vor Inbetriebnahme ein Brandschutzgutachten erstellen lassen, der Kreisbrandmeister habe zudem das Brandschutzkonzept überprüft, entgegnete Binder einer kritischen Nachfrage von Margit Stolz. Die Gemeinderätin machte zudem auf ein weiteres Problem aufmerksam: Die Treppe im rückwärtigen Bereich sei ebenfalls zur Personenrettung gedacht und hier ergäben sich dieselben Schwierigkeiten. Zudem sei sie enger, steiler. Deshalb wäre es nur konsequent, auch hier eine Steigleitung anzubringen.
„Technisch müssen wir das auf der Rückseite schon auch mal genauer betrachten“, stimmte Ortsbaumeister Markus Rieger zu. Bürgermeister Binder schlug vor, das Thema auf die nächste Ratssitzung im Oktober zu vertagen. Die Zeit wolle er nutzen, um sich mit den Kommandanten der Feuerwehren noch einmal intensiv mit dem Problem zu beschäftigen.