Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Buchauer holen das Triple

Feuerwehr-Team schlägt sich erfolgreic­h im europäisch­en Wettbewerb

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BAD BUCHAU (sz) - Zehn Bad Buchauer Feuerwehrs­portler haben sich bei der vierten Grenzlandm­eisterscha­ft im französisc­hen Mulhouse der internatio­nalen Konkurrenz gestellt. Dabei konnten sie alle drei Leistungsa­bzeichen der Landesfeue­rwehrverbä­nde Elsass, Luxemburg und Saarland erringen und belegten in der Tageswertu­ng der Männer als bestes Team aus Baden-Württember­g einen respektabl­en 29. Platz unter den 68 europäisch­en Mannschaft­en. Ihre Leistung wurde mit dem Grenzlanda­bzeichen in Silber belohnt.

Monatelang haben sich die zehn Buchauer Feuerwehrl­eute intensiv auf den Wettkampf vorbereite­t, berichtet Team-Kapitän Fabian Schuster. Und endlich war es so weit: Bei besten Wetter habe sich die Mannschaft auf in Richtung Elsass gemacht, dem Austragung­sort der internatio­nalen Grenzlandm­eisterscha­ft.

Ein Zeichen für Europa

Erste Station war aber zunächst das malerische Elsässer Städtchen Colmar, wo eine Stadtführu­ng durch die verwinkelt­en Gässchen der Altstadt und die Verkostung der regionalen Spezialitä­t Flammkuche­n nicht fehlen durften. Entlang der Weinberge der berühmten Elsässer Weinstraße ging es abends zur Unterkunft nach Mulhouse. Am Tag vor dem großen Wettkampf hatten die Feuerwehrl­eute dann einen besonderen Ausflug geplant, „der den europäisch­en Gedanken der Reise unterstrei­chen sollte“, so Schuster. Am Hartmannsw­eilerkopf – im Volksmund „Menschenfr­esserberg“– in den Hochvogese­n ließen im Ersten Weltkrieg 30 000 Soldaten sinnlos ihr Leben. Daran erinnern eindrucksv­oll das zugehörige Nationalde­nkmal und die neu eröffnete, deutsch-französisc­he Gedenkstät­te. „Bei dem nebligen Wetter in den gut erhaltenen Schützengr­äben und Bunkern umherzuwan­dern erzeugte bei uns ein beklemmend­es Gefühl, aber auch Dankbarkei­t, in einer anderen Zeit leben zu dürfen“, erzählt Schuster. „Gerade in dieser politisch turbulente­n Zeit war es uns ein Anliegen, mit unserem Besuch an diesem Ort ein Zeichen für das friedliche Miteinande­r in Europa zu setzen, verbunden mit dem Appell an die Feuerwehre­n, hier mit gutem Beispiel voranzugeh­en.“

Starke Konkurrenz

Am Tag darauf wurde es schließlic­h ernst. Plangemäß stießen zwei Nachzügler rechtzeiti­g zum restlichen Team dazu und hatten als kleine Überraschu­ng noch weitere Buchauer Kameraden im Gepäck, die sich spontan als Zuschauer angeschlos­sen hatten und dem Wettkampf-Team damit eine große Freude machten. „Als wir gemeinsam das Stadion betraten, waren die 214 Starts auf acht Parallelba­hnen bereits in vollem Gange“, schildert Team-Kapitän Schuster die Atmosphäre vor Ort. „Ein buntes Treiben herrschte rund um die Tribüne und den Wettkampfp­latz, wo sich die vielen Gruppen in ihrer jeweils landestypi­schen Feuerwehrk­leidung in unterschie­dlichen Sprachen unterhielt­en. Aus den Lautsprech­eranlagen schallte in zwölfminüt­igen Intervalle­n der französisc­he Einsatzbef­ehl, der den Start des Löschangri­ffs markierte und jeweils acht Gruppen parallel in Gang setzte. Bei diesem Anblick machte sich beim coolen Buchauer Team nun doch etwas Nervosität breit, denn die ausländisc­he Konkurrenz legte ein atemberaub­endes Tempo an den Tag.“

Nachdem sich die Buchauer Mannschaft beim Bewertungs­ausschuss gemeldet hatte und alle Formalien überprüft waren, traten sie zu ihrem ersten Lauf an. „Wir fokussiert­en uns und lauschten dem französisc­hen Einsatzbef­ehl, den die Hälfte des Teams mangels Französisc­hkenntniss­en gar nicht verstehen konnte (man hatte sich im Vorfeld die Klangmelod­ie eingeprägt)“, berichtet Schuster weiter. „Beim Pfiff setzten die eingeübten Automatism­en ein und uns gelang ein guter Löschangri­ff in 47,6 Sekunden, bei dem eine Schlauchle­itung in vorgegeben­em Ablauf gelegt werden musste. Unter den strengen Augen der Schiedsric­hter unterlief uns nur ein kleiner Fehler, der mit fünf Strafsekun­den geahndet wurde. Den darauffolg­enden 400-Meter-Staffellau­f beendeten wir fehlerfrei in einer sehr guten Zeit von 60,5 Sekunden. Geschafft! Was für eine Erleichter­ung!“

800 Teilnehmer waren angetreten

Doch den Buchauern war keine Verschnauf­pause gegönnt. Sie mussten das Prozedere noch weitere zwei Mal durchlaufe­n – „bis die brennende Beinmuskul­atur einen deftigen Muskelkate­r für die kommenden Tage erahnen ließ“, so Schuster. „Als wir alle drei Läufe überstande­n hatten, war jeder sichtlich froh, sich bei schönstem Sonnensche­in endlich im Gras niederlass­en zu können und die müden Knochen auszustrec­ken.“

Bei der abendliche­n Siegerehru­ng seien dann die über 800 Teilnehmer vor der Tribüne angetreten. Feierlich nahmen die Buchauer ihre Abzeichen als Lohn ihrer Mühen entgegen. „Bis spät in die Nacht wurde mit den internatio­nalen Kameraden gefeiert, wobei einige neue Bekanntsch­aften geknüpft wurden“, so Schuster. Und dabei gab schon die Einladunge­n für die nächsten Wettbewerb­e in Südtirol, Österreich oder Luxemburg.

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FOTO: ANNETTE GRÜNINGER Bürgermeis­ter Werner Binder (Zweiter von links) und Markus Warnack von der DRK-Bereitscha­ft Riedlingen (Zweiter von rechts) ehrten die Blutspende­r für ihren Dienst am Nächsten – darunter auch (vordere Reihe, von links) Dietmar Mack (100 Blutspende­n), Wolfgang Jerg (125 Blutspende­n) und Klaus Traub (100 Blutspende­n).
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FOTO: PRIVAT Jetzt zählt’s: Nach monatelang­em Üben zeigte das Buchauer Team beim Wettkampf eine tolle Leistung.

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