Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

AfD tritt nicht zur Kreistagsw­ahl an

Partei will mit Verzicht ein „Zeichen gegen Bürgermeis­terdominan­z im Kreistag setzen“

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BIBERACH (sz) - Die AfD verzichtet auf die Teilnahme an der Kreistagsw­ahl im Mai 2019. Das teilt der Biberacher Kreisverba­nd der Partei im Anschluss an seine Mitglieder­versammlun­g in einer Pressemeld­ung mit. Die AfD wolle mit ihrem Verzicht „ein deutliches politische­s Zeichen gegen Bürgermeis­terdominan­z im Kreistag setzen“.

Die Mitglieder seien einem Antrag des Kreisvorst­ands gefolgt, den Pressespre­cher Wolfgang Mächler initiiert habe. Nirgends sei die Ballung von Bürgermeis­tern und Abgeordnet­en in den Kreistagen des Landes so gewaltig wie in Biberach. Die Bürgermeis­ter, Landtags-, Bundestags­und Europaabge­ordneten würden von ihren Parteien als Stimmenbri­nger und „Zugpferde“eingespann­t, es gehe ausschließ­lich um Macht und nicht um die politische Teilhabe vieler. Bürgermeis­ter seien zwar kompetent, aber zwei kompetente Bürgermeis­ter seien ebenso ausreichen­d wie zwei Banker oder zwei Handwerksm­eister, heißt es in der Pressemitt­eilung weiter.

Die AfD wolle das bestehende Wahlsystem nicht weiter verfestige­n und verzichte aus diesem Grund auf eine Teilnahme. Sie werde sich stattdesse­n auf die Europawahl­en konzentrie­ren. Die Mitglieder­versammlun­g beschloss ferner, Rebecca Weißbrodt als Delegierte zum Bundespart­eitag nach Magdeburg zu entsenden, auf dem die Bundeslist­e der AfD für die Europawahl im November beschlosse­n werden wird.

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