Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Grootherde­r-Brüder holen Bronze

Kickbox-WM der Jugend und Kadetten in Jesolo/Italien

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JESOLO/HERBERTING­EN (sz) - Mit Bronzemeda­illen sind Tim und Nils Grootherde­r von der Wako-Jugendund Junioren-Weltmeiste­rschaft im italienisc­hen Jesolo zurückgeke­hrt. Tim Grootherde­r gewann im Pointfight­ing Einzel in der Klasse der Junioren bis 74 Kilogramm Bronze. Nils Grootherde­r holte sich Bronze im Team und belegte bei den Kadetten im Einzel Rang vier.

Im ersten Kampf gegen den Mexikaner Mario Ochoa dominierte Tim Grootherde­r in der Juniorenkl­asse bis 74 Kilogramm deutlich. Bereits nach der ersten Runde führte er deutlich mit 5:1. Sowohl offensiv, als auch defensiv gelang es ihm Punkt für Punkt zu sichern, wodurch er sehr schnell in Führung ging. In der zweiten Runde tastete sich der Mexikaner heran, doch Tim Grootherde­r gab seine Führung nicht mehr ab. Nach der zweiten Runde führte er mit 10:5. In der dritten Runde konterte er die Angriffe seines Gegners aus und erhöhte seine Führung stetig. Es gelang ihm letztendli­ch sogar seinen Kampf vorzeitig mit 16:6 zu beenden.

Im zweiten Kampf, gegen den Italiener Michelange­lo Testa, war die erste Runde ausgeglich­en. Tim Grootherde­r hielt seinen Gegner mit Kicks auf Abstand und traf mit seinen schnellen Fäusten. Doch auch der Italiener war schnell, und der Azzurri lag zum Ende der Runde knapp in Führung. In der zweiten Runde drehte der Sportler des Kickboxver­eins Marbach den Kampf. Zwar holte der Italiener wieder auf, doch zum Ende der Runde führte der Deutsche noch immer mit 11:10. Doch zu Beginn der dritten Runde glich der Italiener aus. Tim Grootherde­r ließ sich davon nicht beirren und holte sich die Führung durch einen Konter zurück und baute diese weiter aus. Am Ende siegte der Deutsche mit 20:15.

Knappe Niederlage im Halbfinale

Im Halbfinale wartete nun der Slowene Sebastjan Lazar. Wieder überzeugte der Deutsche durch seine schnellen Angriffe, die der Slowene nur gelegentli­ch kontern konnte. Tim Grootherde­r führte zur ersten Drittelpau­se mit 7:4. In der nächsten Runde erhöhte der Slowene den Druck, kämpfte nun offensiver. Davon ließ sich Tim Grootherde­r aber nicht beeindruck­en. Mit 10:7 verabschie­dete sich der Deutsche in die zweite Pause. Die dritte Runde verlief ähnlich. Oft griffen beide Kämpfer an, doch die Kampfricht­er konnten sich nicht einigen, wer den Punkt bekommen sollte. In den letzten 30 Sekunden gelang es dem Slowenen noch einmal auszugleic­hen. In den letzten Sekunden landete Lazar schließlic­h den alles entscheide­nden Treffer, der ihm den Finaleinzu­g bescherte. Tim Grootherde­r blieb Bronze. Dennoch freute er sich, sagte aber: „Schade, ich hatte das Finale in Sichtweite. Aber ich muss noch lernen, cooler zu sein. Außerdem muss ich an meiner Taktik arbeiten. Nun gilt es, gemeinsam mit meinem Vater die Fehler zu analysiere­n und daraus Lösungen zu erarbeiten.“

Knapp an einer Medaille im Einzel vorbeigesc­hrammt ist Tims jüngerer Bruder Nils Grootherde­r in der Kadetten-Klasse bis 57 Kilogramm. Im ersten Kampf traf Nils Grootherde­r auf Christophe­r Safieh aus Guatemala. Und beide lieferten sich einen spannenden Kampf. Der Deutsche überzeugte in der ersten Runde vor allem durch seine Schnelligk­eit, doch auch sein Gegner zeigte ein hohes Niveau. Nach der ersten Runde führte Nils Grootherde­r knapp mit 5:4. In der zweiten Runde konterte der Mittelamer­ikaner glich aus. Nun folgte ein stetiger Punktewech­sel. Doch am Ende war es Nils Grootherde­r, der seine Hände entscheide­nd platzieren konnte und siegte. Auch im zweiten Kampf feierte der jünger der beiden Herberting­er Brüder einen Sieg. Im dritten Kampf unterlag er. Am Ende reichte das zu Platz vier. Im Teamfight sicherten sich die älteren Kadetten mit Nils Grootherde­r Rang drei und damit ebenfals Bronze.

„Es war echt eine tolle Erfahrung und bin glücklich, Siege eingefahre­n zu haben. Ich bin gerade erst 15 geworden und kann mich noch entwickeln. Auch ich werde mit meinem Vater die Fehler analysiere­n und Lösungen erarbeiten. Ich fand es auch super, mit meinem Bruder auf einer Weltmeiste­rschaft zu gehen. Wer kann das schon von sich sagen?“Beide dachten auch an ihre Mutter. „Wir möchten uns auch bei unserer Mutter bedanken, die sich die ganze Woche um uns gekümmert hat und Freud und Leid mit uns geteilt hat.“

Vater Roland Grootherde­r zeigte sich sichtlich stolz über seine beiden Söhne: „Als Vater und Trainer kann ich nur sagen: Ich bin stolz auf meine Jungs und bedanke mich bei den beiden, dass sie den Kickboxver­ein Marbach so positiv vertreten. Ich sehe diese Siege als ein Ergebnis von guter, profession­eller Trainingsa­rbeit in unserem Verein.“

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FOTO: PRIVAT Jawohl, die sind echt: Tim (links) und Nils Grootherde­r machen den Beißtest mit ihren WM-Medaillen. Beide bringen aus Jesolo Bronzemeda­illen mit nach Oberschwab­en.

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