Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Freiburgs nächster Coup
Niederlechner stürzt Schalke tief in die Krise
FREIBURG (SID) - Schon wieder kein Sieg, der Negativrekord ist eingestellt: Der kriselnde Vizemeister Schalke 04 hat auch am fünften Spieltag der Fußball-Bundesliga keinen Punkt geholt. Die Mannschaft von Domenico Tedesco verlor am Dienstag beim SC Freiburg 0:1 (0:0). So schlecht ist Schalke nur einmal gestartet, 2016.
Florian Niederlechner (52.) traf für Freiburg und stellte die Partie damit auf den Kopf. Denn zuvor hatten Hamza Mendyl (41.) und der Ex-Freiburger Daniel Caligiuri (45.+2) den Pfosten für die Schalker getroffen, die am Samstag gegen den Mainz nun unter Zugzwang stehen. „Das tut uns natürlich gut“, sagte SC- Sportvorstand Jochen Saier. „Wir haben in einigen Szenen auch Glück gehabt, aber wir haben es in der zweiten Halbzeit gut gespielt und gut verteidigt.“
Tedesco hatte seine Startelf im Vergleich zur Pleite gegen Bayern (0:2) auf sechs Positionen umgekrempelt. Unter anderem saßen Abwehrchef Naldo und Neuzugang Sebastian Rudy auf der Bank. Zudem strich der Coach den argentinischen Angreifer Franco Di Santo als Folge einer verbalen Auseinandersetzung aus dem Kader.
Die Wechsel, gepaart mit einer deutlich offensiveren Ausrichtung, erbrachten keinen Ertrag. Zwar erzielte Cedric Teuchert mit der ersten Chance der Partie einen Treffer (6.), der wurde wegen einer Abseitsstellung nach Ansicht der Videobilder aber aberkannt. In den Ansätzen sahen Schalkes Angriffe vielversprechend aus, im letzten Drittel des Spielfelds wurden die Bälle aber zu ungenau in die Spitze gespielt. Das ermöglichte Freiburg Kontermöglichkeiten, die dank des pfeilschnellen Umschaltens oft in Abschlüssen resultierten.
Nach Schalkes Pfostenschüssen kurz vor der Halbzeit kamen die Freiburger besser aus der Kabine und wurden mit dem Abstauber von Niederlechner belohnt. Vorausgegangen war ein Torwartfehler von Ralf Fährmann, der den strammen Fernschuss von Christian Günter unglücklich in Niederlechners Füße abwehrte.
Tedesco brachte der unglückliche Rückstand ins Grübeln, nervös tigerte der 33-Jährige in seiner Coaching-Zone umher auf der Suche nach dem erlösenden Schachzug – seine Elf fand ihn nicht. „Wir hatten zahlreiche Großchancen“, sagte er. „In der ersten Halbzeit waren wir sehr dominant. Wir müssen so weitermachen, wir müssen Tore machen.“