Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Faule Argumente
Zum Artikel „Weitere Proteste am Hambacher Forst“(24.9.):
Das Vorgehen von RWE, den Wald im Hambacher Forst von einst 4000 Hektar bis auf 100 Hektar abzuholzen, ist eine Ausbeutung übelster Art. Aus Sicht von RWE ist die Rodung des Waldes unvermeidbar, um die Stromproduktion in den Braunkohlekraftwerken zu sichern. Ein Schmarren mit faulen Argumenten. Erstens: Wir produzieren heute schon mehr Strom als wir brauchen. Die EnBW baut in der Nordsee zwei Windparks, die 87 Windkraftanlagen umfassen. Bis Ende 2019 sollen diese für 710 000 Privathaushalte sorgen. Zweitens: Der Kernpunkt der Wahrheit liegt darin, dass 88 Kohleförderer in Deutschland, respektive derer in aller Welt, jährlich mit zwei Billionen Dollar subventioniert werden. Mit diesen 2000 Milliarden könnten wir die Klimaerwärmung stoppen.
Wir haben außer dem Diesel noch mehr große Verschmutzer. Die Tourismusbranche boomt. Täglich fällt der Dreck von 800 000 Litern verbranntem Kerosin auf uns nieder. 2,7 Millionen Deutsche machten 2017 Urlaub auf Kreuzfahrtschiffen. Der Abfall und 6000 Tonnen Plastik werden im Meer versenkt, jährlich. Seit 60 Jahren ruinieren wir die Erde, berauben sie derer Ressourcen, tun so, als wäre sie unser Eigentum. Derweil sind wir nur Gast auf diesem Planeten: Doch unser Schöpfer, der Himmel und Erde erschaffen hat, hat uns diesen blauen Planeten anvertraut in der Hoffnung, wir möchten sein Geschenk, dieses Juwel mit Liebe und Demut huldigen. Bruno Werner, Laupheim
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