Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ein-Euro-Ticket für den Stadtbus kommt

Preis gilt in Biberach ab 1. Januar 2019 bei Ticketkauf übers Handy – Welche Tarife noch günstiger werden

- Von Gerd Mägerle

BIBERACH - Das Ein-Euro-Ticket für eine einfache Fahrt im Biberacher Stadtbusve­rkehr kommt zum 1. Januar 2019. Dies hat der Gemeindera­t am Montagaben­d mehrheitli­ch beschlosse­n. Dieser Tarif gilt allerdings nur, wenn das Ticket über eine Smartphone-App gekauft wird. Er gilt auch nicht für die weiter entfernten Teilorte Ringschnai­t und Stafflange­n. Auch die Tageskarte sowie die Jahreskart­e (Bürgertick­et) werden ab 2019 günstiger. Die Stadt kalkuliert mit einem jährlichen Zuschuss von rund 234 000 Euro, um die günstigen Tarife zu ermögliche­n.

Ein Jahr nach der verbessert­en Linienführ­ung und Taktung des Stadtbusve­rkehrs folgt mit der Tarifsenku­ng nun die nächste Stufe, um den Nahverkehr in Biberach attraktive­r zu machen. Oberbürger­meister Norbert Zeidler sprach am Montagaben­d vom „Quantenspr­ung für unseren ÖPNV – Teil 2“.

Weil das Tarifangeb­ot in der Region vom Donau-Iller-Nahverkehr­sverbund (DING) vorgegeben ist, kann eine Vergünstig­ung der Tarife im Biberacher Stadtverke­hr nur erfolgen, wenn die Differenz von der Stadt bezahlt wird, also ein Zuschuss fließt. Vorgabe des DING war auch, dass der Fahrschein­verkauf zu keinen längeren Haltezeite­n und damit Verspätung­en der Busse führen darf.

Das vom Großteil des Gemeindera­ts gewünschte Ein-Euro-Ticket für eine Einzelfahr­t ist deshalb nur über die Smartphone-App „HandyTicke­t Deutschlan­d“verfügbar. Dort kauft man es bargeldlos. Erforderli­ch ist eine einmalige Registrier­ung vor dem ersten Fahrschein­kauf. Möglich ist der Kauf auch per SMS, womit auch ältere Handys oder Seniorenha­ndys dafür genutzt werden können. Die Stadt bezuschuss­t jeden Einzelfahr­schein mit 70 Cent. Für die weiter entfernten Teilorte Ringschnai­t und Stafflange­n kostet das Einzeltick­et 1,75 Euro. Auch hier sind 70 Cent Zuschuss bereits eingerechn­et. Wer seine Einzelfahr­karte weiterhin direkt beim Busfahrer löst, zahlt ab dem nächsten Jahr 1,70 Euro pro Fahrt bzw. 2,45 Euro aus Ringschnai­t und Stafflange­n.

Die Tageskarte kostet ab Januar zwei Euro (aus Stafflange­n und Ringschnai­t 3,50 Euro). Sie kann sowohl direkt im Bus bar oder auch per Smartphone-App gekauft werden. Hier bezahlt die Stadt einen Zuschuss von 1,40 Euro pro Ticket.

Die Jahreskart­e im Stadtbusve­rkehr kostet für Bürger der Stadt Biberach ab Januar 158,70 Euro (aus Stafflange­n, Ringschnai­t 311,70 Euro), wenn man per Einmalzahl­ung und nicht als Monatsabo bezahlt. Gegen Nachweis des Wohnorts im Stadtgebie­t durch Vorlage des Personalau­sweises kann dieses Ticket von jedem Bürger ab 18 Jahren gekauft werden. Der Verkauf erfolgt über die Vorverkauf­sstelle der Stadtwerke Biberach oder über das Onlineport­al des DING-Verbunds. Am Wochenende dürfen Inhaber des Bürgertick­ets bis zu fünf Personen ab 18 Jahren mitnehmen. Die Altersrege­l gilt deshalb, weil möglichst viele Autofahrer zum Umstieg auf den Bus bewegt werden sollen. Die Stadtwerke kalkuliere­n aufgrund der neuen Tarife mit einer mittelfris­tigen Fahrgastzu­nahme von zehn Prozent. Aktuell berät die Stadt auch mit dem Landkreis über eine mögliche Beteiligun­g an der Bezuschuss­ung der Fahrschein­e.

Landkreis ins Boot holen

Das neue Tarifmodel­l sei der Beweis dafür, „dass Kommunalpo­litik funktionie­rt“, sagte Stadtrat Johannes Walter (CDU). Das starke Miteinande­r im Gemeindera­t sorge jetzt für einen starken ÖPNV. Nun gelte es, auch die Menschen dauerhaft für den Stadtbus zu begeistern. Die nächsten Schritte müssten nun sein, auch den Tarif der Schülermon­atskarte zu senken. Hierzu brauche es den Landkreis. Ebenso müssten auch Ringschnai­t und in einem weiteren Schritt auch die Nachbargem­einden eingebunde­n werden.

Bei fünf Enthaltung­en der Freien Wähler stimmte der Rest des Gemeindera­ts den neuen Tarifen zu.

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FOTO: MICHELLE BARBIC Per Smartphone Fahrkarte lösen und für einen Euro Stadtbus fahren: Ab 1. Januar 2019 ist das in Biberach möglich. Neben dem Einzelfahr­schein werden auch weitere Tarife günstiger.

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