Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
195 Moosburger dürfen ihr Kreuz machen
Kleine Gemeinde darf von einer verkürzten Wahlzeit Gebrauch machen: von 9 bis 17 Uhr
MOOSBURG - 195 Wahlberechtigte können am Sonntag, 7. Oktober, in Moosburg im Rathaus ihre Stimme für den neuen Moosburger Bürgermeister abgeben. Mit seiner überschaubaren Gemeindegröße weist Moosburg dabei einige Besonderheiten auf.
So macht die 220-Seelen-Gemeinde von ihrem Recht Gebrauch, die Wahlzeit von 9 bis 17 Uhr zu verkürzen. Dies sei aber nur in sehr kleinen Gemeinden und nur bei Kommunalwahlen möglich,
erklärt Bürgermeister Dietmar Rehm, Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses. Für die Wahlhelfer stellt die verkürzte Wahlzeit eine gewisse Erleichterung dar. Außer Rehm sind am Wahlsonntag nur sieben Mitglieder des Gemeinderats im Einsatz, unterteilt in verschiedene Schichten, wobei grundsätzlich der Wahlvorsteher und zwei Beisitzer anwesend sein müssten, so Rehm.
Briefwahl: Wahlgeheimnis muss gewahrt bleiben
Sie sind auch für die Auszählung der Briefwahlstimmen zuständig. Knapp zehn Anträge zur Briefwahl seien bereits im Rathaus eingegangen, berichtet Rehm. Bis zum Wahltermin dürften es etwa 20 Briefwähler werden, so Rehms Erfahrung. Eine überschaubare Anzahl also. „Unter 50 Briefwähler darf man normalerweise die Stimmen gar nicht auswerten“, verweist Rehm auf die Gemeindeordnung. Bei Wahlen zu Gemeinderat, Kreis-, Land- und Bundestag sowie bei der Europaratswahl übernehme deshalb das Landratsamt die Auszählung der Briefwahlstimmen. So soll verhindert werden, dass sich anhand der Briefwahlanträge Rückschlüsse auf einzelne Personen und ihr Abstimmungsverhalten ziehen lassen. Bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag werden die Briefwahlstimmen deshalb nicht gesondert ausgewertet, sondern unter die Stimmzettel in den Wahlurnen gemischt.
Etwa bis 17.15 Uhr, schätzt Rehm, dürfte die Auszählung dann beendet sein und sein Nachfolger feststehen – wenn einer der drei Kandidaten im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit (mehr als 50 Prozent der Stimmen) erreicht. Termin für den zweiten Wahlgang wäre dann am Sonntag, 21. Oktober, zwei Wochen später.
Vereidigt und eingesetzt wird der neue Bürgermeister oder die neue Bürgermeisterin schließlich am 28. Dezember, wenn Rehms Amtszeit endet. Der Dürmentinger wird dann 16 Jahre lang als ehrenamtlicher Bürgermeister die Geschicke Moosburgs gelenkt haben.
Und dieser Aufgabe widmet sich Rehm bis zuletzt. Die Gemeinde stehe derzeit vor zwei großen Bauvorhaben, so der Bürgermeister. Das Feuerwehrgerätehaus soll für 220 000 Euro saniert werden; gleichzeitig laufe das Baugesuch für den Rathausumbau, für den der Gemeinde ELR-Zuschüsse über 250 000 Euro und Mittel aus dem Ausgleichsstock in Höhe von 90 000 Euro zur Verfügung stehen. Er sei derzeit damit beschäftigt, die beiden Projekte vorzubereiten, berichtet Dietmar Rehm und fügt hinzu: „Und mein Nachfolger wird das dann umsetzen.“