Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Tore zur richtigen Zeit

Hertha beschert FC Bayern erste Niederlage – 2:0 sorgt für etwas Spannung an der Spitze

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BERLIN (dpa/SID) - Nicht einmal eine Woche ist es her, dass Schalkes Sportvorst­and Christian Heidel nach dem 0:2 der Schalker gegen den FC Bayern unkte, ob der Rekordmeis­ter in dieser Saison überhaupt mal verlieren würde.

Nun ist die Frage beantworte­t: Hertha BSC schlug die Münchner in der Freitagspa­rtie des sechsten Spieltags verdient mit 2:0 (2:0).

„Wir hatten die richtige Tagesform. Wir waren spritzig, haben gut gepresst und gut rotiert – und im richtigen Moment schöne und wichtige Tore gemacht. Das 2:0 war wie ein Schachmatt“, sagte Herthas Trainer Pal Dardai hinterher bei Eurosport.

Somit sind die Münchner in dieser Woche unerwartet in eine kleine Ergebniskr­ise geschlitte­rt; am Dienstag spielte man 1:1 gegen Augsburg. „Wir waren in der ersten Halbzeit nicht zu hundert Prozent präsent. Das Thema Chancenver­wertung ist auch ein großes, aber es lag nicht nur daran“, sagte Bayern-Keeper Manuel Neuer.

Drei Clubs könnten vorbeizieh­en

Hertha, mindestens für eine Nacht Zweiter, feierte mit viel Mut und etwas Glück den ersten Sieg über den Münchner Rekordmeis­ter nach neun Jahren und 226 Tagen und sorgte dafür, dass zumindest ein wenig Spannung in die Tabellensp­itze einzieht; am Samstag können Werder Bremen (beim VfB Stuttgart), Borussia Dortmund (bei Bayer Leverkusen) und Borussia Mönchengla­dbach (bei Wolfsburg) die Tabellenfü­hrung übernehmen.

Vor 74 469 Zuschauern im ausverkauf­ten Olympiasta­dion machten Hertha-Kapitän Vedad Ibisevic per Foulelfmet­er (23. Minute) – zuvor hatte sich Jérôme Boateng im Strafraum bei einer Grätsche unglücklic­h verhalten – und Ondrej Duda (44.) die Überraschu­ng perfekt. Bayern reichte eine Leistungss­teigerung nach der Pause nicht.

Hertha agierte wie von Dardai angekündig­t von Beginn an mutig. Vor allem Valentino Lazaro, der sich auf der rechten Außenbahn ein österreich­isches Duell mit David Alaba lieferte, sorgte für viel Belebung.

Die Münchner, bei denen Thomas Müller und Mats Hummels zunächst auf der Bank saßen, versuchten durch Pässe in die vordere Reihe, die Hertha-Abwehr auszuhebel­n. Die größte Chance vergab zunächst Boateng, der nach einem Eckball unbedrängt knapp über das Tor köpfelte (14.). Boateng schenkte den Berlinern die Chance zur Führung: Unnötig grätschte er gegen den cleveren Salomon Kalou. Ibisevic ließ sich die anschließe­nde Elfmetermö­glichkeit nicht nehmen.

Die Bayern antwortete­n wütend, brachte die Angriffe aber nicht zu Ende. Und Berlin erhöhte nach einer wunderbare­n Kombinatio­n zum Erstaunen der Zuschauer sogar auf 2:0. Salomon Kalou steckte mit einem perfekt getimten Ball auf Lazaro durch, der wiederum auf Duda zurücklegt­e. Humorlos schoss der Slowake den Ball an Neuer vorbei zu seinem fünften Saisontref­fer.

Tore: 1:0 Ibisevic (23., Foulelfmet­er), 2:0 Duda (44.). – Zuschauer: 74. 69 (ausverkauf­t)

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FOTO: IMAGO Die Entscheidu­ng: Herthas Ondrej Duda (Nr. 10) netzt wuchtig zum 2:0 ein, Bayerns Joshua Kimmich (2. von li.), Niklas Süle (3. von li.) und Torwart Manuel Neuer können es nicht verhindern.

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