Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Alice Acker kandidiert
EDV-Administratorin aus Burladingen möchte ein „Vorzeige-Rathaus“schaffen
Burladinger Systembetreuerin will in Bad Buchau Bürgermeisterin werden.
BAD BUCHAU - Das Geheimnis ist gelüftet: Alice Acker (Jahrgang 1966) hat ihre Kandidatur für die Bad Buchauer Bürgermeisterwahl bekannt gegeben. Die Diplom-Ingenieurin (FH) ist parteilos, wohnt mit ihrem Mann in Burladingen und arbeitet als EDV-Systembetreuerin/Administratorin für die Stadtverwaltung Burladingen.
Ihre Entscheidung, sich für das Bürgermeisteramt in Bad Buchau zu bewerben, begründet Alice Acker so: „Es ist mir klar, dass es nicht leicht sein wird, gegen einen Bürgermeister Diesch, der 16 Jahre im Amt ist, anzutreten.“Doch zu einer „echten Wahl“gehörten nach ihrer Ansicht mindestens zwei Kandidaten. „Sonst hat der Bürger ja keine Wahl. Davon lebt eine Demokratie: Der Wähler entscheidet sich entweder für das bisher Bekannte oder er wählt etwas Neues, quasi eine Wundertüte – nämlich mich. Warum Wundertüte? Keiner der Wähler kennt mich bisher. Woher auch. Ich wohne in Burladingen, eine Autostunde von Bad Buchau entfernt. Aber ich bin bereit und hoch motiviert, ebenfalls meinen Hut in den Ring zu werfen. Ich bin keiner dieser ,Dauerbewerber’. Es ist in der Tat meine erste Bewerbung als Bürgermeisterin.“Allerdings habe sie einen kommunalen Arbeitgeber, die Stadtverwaltung Burladingen.
Mit dem Eintritt des vormals parteilosen Bürgermeisters Harry Ebert in die AfD ist die Stadt Burladingen im Frühjahr in die Schlagzeilen geraten. Auch dieser Umstand habe sie zu ihrem Schritt bewogen, sagt Acker: „Das Wesen der AfD ist es, Angst zu verbreiten. Fremde Menschen werden nicht mehr als Menschen gesehen. Sondern als Mörder auf Verdacht und Sozialschmarotzer, die uns unseren Wohlstand rauben.“Dagegen wolle sie sich „positionieren und engagieren“, auch aus ihrem christlichen Glauben heraus, so die Protestantin.
Und in Bezug auf Bad Buchau, das ihr als Touristin als „sehr lebenswerter Ort“bekannt ist, sagt sie: „Ich möchte ein Rathaus, auf dem man Rat bekommt – und keinen Maulkorb. Einen Rat als Bürger und Mitarbeiter.“Der einzige Posten, um etwas zu bewegen, sei das Bürgermeisteramt. „Ich sehe in Bad Buchau die Möglichkeit, ein ,Vorzeige-Rat-Haus’ zu führen.“Ein Rathaus, zu dem Bürger gerne gehen, „weil sie als Kunde bedient werden“und in dem auch die Mitarbeiter „fair behandelt werden“. Außer Bad Buchau bewerbe sie sich aber in keiner weiteren Kommune für das Bürgermeisteramt.
Als Schwerpunktthemen nennt Acker Soziales, Tourismus- und Gewerbeförderung, Natur- und Tierschutz. Wandern und Natur zählt sie zu ihren Hobbys, genauso wie Geschichte, Konzertbesuche, insbesondere Volksmusik, Jodeln in der Gruppe, Theater und Spieleabende.