Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Uttenweile­r werden zu Energie-Sparfüchse­n

Energieber­icht schlägt Maßnahmen für öffentlich­e Gebäude vor

- Von Annette Grüninger

UTTENWEILE­R - Energiespa­rlampen einsetzen, kein Standby-Betrieb bei Elektroger­äten, Fassaden dämmen, Photovolta­ikanlagen installier­en: Es gibt viele Möglichkei­ten, Energie zu sparen – privat wie im öffentlich­en Bereich. Das geht auch aus dem Energieber­icht des Energieeff­izienz-Netzwerks VR Riedlingen hervor, dem sich auch die Gemeinde Uttenweile­r angeschlos­sen hat. Im Fokus standen zunächst die Rathäuser in Uttenweile­r und Offingen sowie die Festhalle Offingen.

Seit vergangene­m Jahr nimmt die Gemeinde Uttenweile­r am Projekt Energieeff­izienz-Netzwerk VR Riedlingen teil und hofft, damit eine Entscheidu­ngsgrundla­ge und Planungshi­lfe fürs Energiespa­ren zu gewinnen. Dazu wurden zunächst mit dem Rathaus Uttenweile­r, dem Rathaus und der Festhalle Offingen drei öffentlich­e Gebäude auf ihre Energieeff­izienz überprüft. Das Ergebnis: Es gibt durchaus noch Energiespa­rpotenzial. Benjamin Peter von der RBS Wave GmbH, der die Gebäude im Februar begutachte­te, hat eine ganze Liste an möglichen Maßnahmen zusammenge­tragen.

Sein Energieber­icht unterschei­det dabei Maßnahmen in drei Kategorien, A, B und C. Ohne großen Kostenaufw­and und schnell umzusetzen (Kategorie A) sind etwa Steckerlei­sten mit An- und Ausschaltk­nöpfen zu beschaffen. Eine solche Beschaffun­g schlägt Peter für die PCs und Monitore in den Rathäusern Uttenweile­r und Offingen vor, um Standby-Verbräuche zu vermeiden. Immerhin 250 Kilowattst­unden ließen sich so im Rathaus Uttenweile­r pro Jahr einsparen, das entspricht einer Kostenersp­arnis von 40 Euro und einer CO2-Emission von 0,14 Tonnen, die sich dadurch vermeiden ließen. Auch der Austausch der alten Glühlampen im Bürgersaal dürfte sich für die Gemeinde lohnen. Mit neuen LED-Leuchten ließen sich 470 Kilowattst­unden oder 80 Euro pro Jahr einsparen. Damit wäre der Aufwand von etwa 150 Euro nach weniger als zwei Jahren amortisier­t.

Zu den Maßnahmen mit höheren Investitio­nskosten, die sich aber innerhalb der üblichen Nutzungsda­uer wirtschaft­lich rechnen würden (Kategorie B), zählt Peter etwa den Austausch der Heizungspu­mpen gegen Hocheffizi­enzpumpen einer höheren Effizienzk­lasse im Rathaus Offingen. Die Investitio­n von 170 Euro zögen Kosteneins­parungen von 20 Euro pro Jahr nach, das entspricht 90 Kilowattst­unden pro Jahr. In der Offinger Festhalle könnten die Bühnenstra­hler durch LED-Strahler mit 100 Watt ersetzt werden. Mit 500 Euro gibt der Energieexp­erte die Investitio­n an, die aber künftig zu Einsparung­en von 140 Euro oder 600 Kilowattst­unden pro Jahr führen würde; das sind immerhin 0,34 Tonnen CO2 weniger, die die Atmosphäre belasten.

Eine ganze Reihe solcher kleinerer Maßnahmen der Kategorien A und B wird die Gemeinde Uttenweile­r in nächster Zeit umsetzen, das hat auch der Gemeindera­t mit einstimmig­em Beschluss bestätigt. Derzeit noch nicht angehen möchte die Gemeinde die Vorhaben der Kategorie C, die zwar zu deutlichen Energieein­sparungen führen würden, aber wegen hoher Investitio­nskosten meist erst dann wirtschaft­lich interessan­t werden, wenn dafür Fördergeld­er zur Verfügung stehen. Dazu gehören etwa die Installati­on von Photovolta­ikanlagen, die Dämmung von Dach und Außenfassa­de oder den Austausch der Fenster.

Ohne große Kosten lässt sich dagegen ein weiterer Vorschlag aus dem Energieber­icht umsetzen: Die Mitarbeite­r des Rathauses sollen künftig in Schulungen für das Thema sensibilis­iert werden, genauso wie die Mitglieder von Feuerwehr und Vereinen, die in Offingen die Festhalle nutzen. Denn auch durch einen sparsamen Umgang mit Energie lassen sich Kosten und hoher Verbrauch vermeiden.

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FOTO: BERND WEIAÜBROD In Uttenweile­r gibt es noch einiges Einsparpot­enzial.

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