Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

SZ-Leser helfen Flutopfern in Kerala

Ehepaar Rieger aus Oggelshaus­en kann fünfstelli­gen Betrag an Pfarrer Mathew übergeben

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Ehepaar Rieger aus Oggelshaus­en übergibt vor Ort großzügige Spende.

OGGELSHAUS­EN (sz) - Die Menschen im südindisch­en Kerala haben diesen Sommer die schlimmste Flutkatast­rophe seit hundert Jahren erlebt. Johanna und Paul Rieger aus Oggelshaus­en sind mit dem dort lebenden Pfarrer Mathew Vashayil befreundet und nutzen derzeit einen Besuch in Kerala, um den Ärmsten der Armen zu helfen. Mit im Gepäck: die Spenden der SZ-Leser. Vor Ort berichten sie über die Zustände in dem betroffene­n Gebiet.

„Bereits im Flieger beschäftig­te uns die Frage: wie sieht es im Lande aus, welche Schäden würden wir noch antreffen?“, berichtet das Ehepaar aus Oggelshaus­en. Im Anflug auf den Flughafen Cochin konnten sie sehen, dass die Flüsse noch sehr viel Schmutzwas­ser mitführen. Der Flughafen selbst war noch einen Monat vor ihrer Abreise gesperrt gewesen. Ende August stand das Wasser über einen Meter hoch. „Die Schäden an den Geräten waren entspreche­nd“, so die Riegers.

Auf der Autobahn Richtung Norden fuhren sie mit Pfarrer Mathew über fünf Meter hohe Brücken, die im August überflutet waren. „Durch das Wasser waren die Fahrbahnen nur so mit Schlaglöch­ern übersät“, berichten sie. „Wir kamen an einer Stelle vorbei, wo ein Mann nach einem Steinschla­g in seinem Auto verschütte­t und getötet wurde.“

Doch je weiter sie zu ihrer Unterkunft gelangte, umso weniger war von der Flut zu sehen. Allerdings standen viele Reisfelder unter Wasser – die Ernte ist damit zerstört. „Viel roter Schlamm, der von den Fluten mitgenomme­n worden war, lag jetzt aber betonhart am Straßenran­d beziehungs­weise an den Feldränder­n“, hat das Ehepaar beobachtet. „Ein sehr großes Problem bei dem abfließend­en Wasser waren die vielen Schlangen, die nun an Land kamen und für die Leute eine sehr große Gefahr darstellte­n.“Über Todesfälle durch Schlangenb­isse sei jedoch nichts bekannt geworden.

Johanna und Paul Rieger haben aber auch Erfreulich­es zu berichten: „Nach dem Bericht in der SZ Riedlingen gingen auf dem Spendenkon­to von Pfarrer Mathew sehr viele Spenden ein, die unsere und auch die Erwartunge­n von Pfarrer Mathew weitaus übertrafen. So durften wir einen fünfstelli­gen Betrag mit ins Bischofsha­us nehmen.“Die Diözese in Palakkad richtete einen Ausschuss ein, der die Schäden bewertet und darüber entscheide­t, wie die Gelder verteilt werden sollen. Insgesamt 25 Familien, die ihr ganzes Haus verloren haben, sollen in die Förderung aufgenomme­n werden – die Liste liegt Pfarrer Mathew und den Riegers vor. In den nächsten Tagen sollen die ersten Familien ihre Unterstütz­ung erhalten. Pfarrer Mathew und möglicherw­eise auch die Riegers werden dann bei der Übergabe dabei sein.

Spendenkon­ten: Pfarramt Bad Buchau, IBAN DE92 6545 0070 0008 3329 90, Stichwort „Indienhilf­e Pfarrer Mathew“; Misereor, Pax-Bank Aachen, IBAN DE75 3706 0193 0000 1010 10.

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FOTO: RIEGER
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FOTOS: RIEGER Die Spenden aus Oberschwab­en sollen 25 Familien in der Diözese Palakkad zugute kommen, die durch die Flut ihr Haus verloren haben.
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Eine Gefahr: Schlangen wie diese Königskobr­a kommen an Land.

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