Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Jeden Tag kann Erntedank sein
250 Besucher beim Gottesdienst in Altheim
ALTHEIM - „Früchte aus dem Garten schmecken besser als aus dem Supermarkt“, stellte Matthias Hecht bei der Begrüßung zum Erntedankgottesdienst auf dem Altheimer Open-AirGelände fest. Mit ihren Impulsen zum Thema „Danke, dass ich dein Herz spüren kann“betonten die Jugendlichen, dass Erntedank jeden Tag sein kann.
Zur instrumentalen Einleitung durch Petra Grom mit ihrem Chor „Young Generation“, der auch alle Lieder anstimmte, zog Pfarrer Walter Stegmann mit 10 Ministranten zu dem aus einfachen Strohballen gebauten Altar. Auf Bänken hatten sich weit mehr als 250 Besucher um ihn im Halbkreis mit Blick in die Natur Richtung Waldhausen versammelt. Nicht nur bei „Lobe den Herrn, meine Seele“oder bei „Danket dem Herrn“als Kanon zu vier Stimmen vereinten sich die Gottesdienstbesucher zu einer jubilierenden Gemeinschaft.
Vor allem zu Fuß und mit dem Fahrrad kamen die Besucher aus Altheim und den umliegenden Gemeinden zum Gottesdienst im Freien, den die KLJB zum dritten Mal durchführte. Der Dank für die Früchte der Ernte des Jahres und allen menschlichen Mühens wurde eingebunden in eine Geschichte eines verunstalteten Bettlers, die als Lesung vorgetragen wurde. „Selbst wenn du nichts geben kannst, weil du nichts bei dir hast, kann ein warmer Händedruck eine Geste sein, die von Herzen kommt“, war zu hören. Dies passte zum Evangelium : „Wo dein Schatz ist, ist auch dein Herz.“Erntedank könne jeden Tag sein, wenn Dank aus dem Herzen kommt, betonte auch Pfarrer Stegmann als Überleitung zu den Impulsen der Jugendlichen.
Ein großes rotes Herz stand für jeden Impuls. „Auf den letzten Drücker in den Supermarkt! Alles soll schnell gehen und vor allem billig sein.“Das Gegenstück wäre Ruhe bei der Ernte von Äpfeln und Tomaten im Garten. „Ein Pflichtbesuch muss noch sein – kurz und nichtssagend.“Dagegen stünde: Etwas Zeit mitbringen und sein Herz spüren lassen. „Ich danke Gott – oder einfach nochmals Schwein gehabt?“Derartige Gedanken mündeten in die Fürbitten : Öffne, Herr, meine Augen, meine Ohren, mein Herz, meine Hände und mein Leben.
Pfarrer Stegmann dankte den Jugendlichen der Altheimer KLJB, dass sie zum dritten Mal mit eigenen Ideen und deren zeitnaher Umsetzung den Erntedankgottesdienst der Gemeinde auf ihrem Open- Air-Gelände gestaltet haben. „So ein lockerer, fröhlicher und doch tiefsinniger Gottesdienst tut allen gut“, betonte er. Dieses Lob wurde von der Landjugend gerne aufgenommen und dahingehend erwidert: „Wir, die KLJB, gehören zur Gemeinde.“So wurde zu Zopfbrot und Getränken eingeladen, damit man bei ungezwungenen Gesprächen als Gemeindefest den Sonntagabend ausklingen lassen konnte.