Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Anklage gegen Todesfahre­r von Gaggenau

Großmutter und Enkel starben bei Unfall – Fahrer soll berauscht gewesen sein

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GAGGENAU (lsw) - Nach einem Verkehrsun­fall mit Fahrerfluc­ht, bei dem in Gaggenau (Landkreis Rastatt) eine Großmutter und ihr Enkelkind totgefahre­n wurden, hat die Staatsanwa­ltschaft Baden-Baden gegen einen Mann Anklage erhoben. Der Vorwurf lautet auf fahrlässig­e Tötung, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Demnach wird dem 47-Jährigen zur Last gelegt, den Unfall betrunken und bekifft verursacht zu haben.

Dabei sei er im Juli von einer Gaststätte aus „nach reichliche­m Konsum alkoholisc­her Getränke und von Cannabis“in Richtung seiner Wohnung gefahren und von der Straße abgekommen. Mit seinem Wagen erfasste er laut Anklage dann auf dem Gehweg die 54 Jahre alte Frau mitsamt dem in seinem Kinderwage­n liegenden sieben Monate alten Jungen. Beide starben – die Frau sofort und das Kind wenig später in einer Karlsruher Klinik, in die es mit einem Rettungshu­bschrauber gebracht worden war. Der Mann flüchtete. Ein Nummernsch­ild blieb am Unfallort zurück und brachte die Polizei auf seine Spur.

In offizielle­r Vernehmung habe der Mann bisher nicht ausgesagt, so ein Sprecher der Staatsanwa­ltschaft. Aber es sprächen starke Indizien gegen den Angeklagte­n: „Wir haben das Fahrzeug mit schweren Unfallschä­den, die zu dem Hergang passen. Wir haben Zeugen, die ihn auf der Flucht gesehen und eindeutig identifizi­ert haben. Und er hat sich Bekannten und anderen Personen gegenüber zu dem Geschehen geäußert.“Neben fahrlässig­er Tötung ist er auch wegen des unerlaubte­n Entfernens vom Unfallort sowie Trunkenhei­t am Steuer angeklagt.

Im Rahmen der Ermittlung­en war auch die Wohnung des 47-Jährigen durchsucht und eine Marihuana-Indoor-Plantage entdeckt worden. Die Beamten fanden 48 Marihuanas­tauden. Hier sei gesondert Anklage erhoben worden wegen des Besitzes von Betäubungs­mitteln in nicht geringer Menge. Nach dem Willen der Staatsanwa­ltschaft sollen beide Verfahren miteinande­r verbunden werden.

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FOTO: DPA Der Unfallort in Gaggenau. Dem mutmaßlich­en Raser wirft die Staatsanwa­ltschaft fahrlässig­e Tötung vor.

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