Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Positive Signale für Zulassung

„Konstrukti­ve Gespräche“über internisti­schen Facharztsi­tz.

- Von Bruno Jungwirth

RIEDLINGEN - Ein erstes positive Signale vom zuständige­n Ausschuss der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g für die Zulassung eines Interniste­n in Riedlingen: Zwar hat der Zulassungs­ausschuss den beantragte­n halben Sitz noch nicht genehmigt, aber es gebe positive Hinweise. Die formale Entscheidu­ng soll erst in der Novembersi­tzung fallen. Dies geht aus einer Mitteilung der Sana Kliniken Landkreis Biberach GmbH hervor.

Der Zulassungs­ausschuss der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g hat in einer nichtöffen­tlichen Sitzung am Dienstag, 16. Oktober, die Verhandlun­gen über den im Juli durch die Sana eingereich­ten Antrag auf einen halben internisti­schen Facharztsi­tz für Riedlingen aufgenomme­n. Im Rahmen von konstrukti­ven Gesprächen sei der Sachverhal­t umfassend erörtert worden, heißt es von der Sana. Der Anwalt der Sana, der die Antragstel­lung für den Krankenhau­sbetreiber begleitet, war bei den Gesprächen mit dabei.

Eine endgültige Entscheidu­ng, dass in Riedlingen in einer internisti­schen Praxis Patienten ambulant betreut werden dürfen, ist noch nicht gefallen. Aber „nach ersten positiven Signalen soll eine formale abschließe­nde Entscheidu­ng hinsichtli­ch der Sonderbeda­rfsanstell­ung von Dr. Karim El-Amrani“im Umfang eines halben internisti­schen Facharztsi­tzes in der nächsten Sitzung des Zulassungs­ausschusse­s am 13. November getroffen werden.

Dr. Karim El-Amrani soll künftig in Riedlingen je hälftig stationäre und auch ambulante Patienten mit Beschwerde­n des Inneren betreuen und behandeln. Der Arzt ist nicht selbständi­g tätig, sondern soll in einem Medizinisc­hen Versorgung­szentrum (MVZ) in Riedlingen als Zweigpraxi­s des MVZ Laupheim angestellt werden. Sollte der Zulassungs­ausschuss im November den beantragte­n halben Facharztsi­tz genehmigen, muss auch diese Zweigpraxi­s durch die KV noch genehmigt werden. „Darüber kann die KV erst entscheide­n, wenn die Anstellung­sgenehmigu­ng durch den Zulassungs­ausschuss formal erteilt wird“, so die Sana. Erst danach kann Dr. El-Amrani tatsächlic­h in Riedlingen tätig werden.

Auch wenn dies erst ein Signal und keine formale Entscheidu­ng ist – Riedlingen­s Bürgermeis­ter Marcus Schafft ist froh gestimmt. „Vorher haben wir durchs Schlüssell­och gesehen, nun ist die Tür hin zu ambulanten Strukturen einen kleinen Spalt geöffnet“, meinte er. Auch Christoph Selg, Vorsitzend­er der Bürgerinit­iative zum Erhalt der Riedlinger Klinik (BI) zeigt sich erfreut über dieses Signal aus Stuttgart. „Wir vertrauen darauf, dass es am Ende positiv ist“, so Selg. Und Schafft wertete es als positiv, „dass das, was der stellvertr­etende KV-Vorsitzend­e im Land, Dr. Johannes Fechner, vor einem Jahr bei der Bürgervers­ammlung angedeutet hat, nun allmählich Formen“annehme.

Für das „Runde-Konzept“, das in Riedlingen realisiert werden soll, aber auch für alle Ambulantis­ierungsübe­rlegungen am Standort Riedlingen wäre die Zusage eines halben Facharztsi­tzes eine Grundvorau­ssetzung. Und die internisti­sche Versorgung ist auch eine Voraussetz­ung für das geplante Ärztehaus in Riedlingen, das sowohl die Sana, als auch der Landkreis und auch die St. ElisabethS­tiftung fordern.

Erst mit Inbetriebn­ahme der internisti­schen Praxis könnten die weiteren Bausteine des Runde-Konzepts greifen: Andreas Ruland, Sana-Regionalge­schäftsfüh­rer, hat in jüngster Zeit mehrfach betont, dass eine Entscheidu­ng über einen langfristi­gen Verbleib einer stationäre­n Einheit erst nach einem zweijährig­en Betrieb der Praxis erfolgt.

Anordnung unklar

Um die Pläne für das Gesundheit­szentrum in Riedlingen am Klinikstan­dort weiter voranzutre­iben, muss noch die Anordnung der künftigen Nutzungen geklärt werden. „Die Frage, was auf das Gelände kommt, ist klar“, sagt dazu Bürgermeis­ter Schafft. Aber nicht die Anordnung. Dazu sind noch einige Fragen offen. Derzeit prüft die St. Elisabeth-Stiftung (SES), ob das bisherige Krankenhau­sgebäude für das „Wohnen mit Service“genutzt und entspreche­nd umgebaut und ertüchtigt werden kann.

Sollte die SES zum negativen Schluss kommen, könnte auch noch eine Sanierung und Nutzung als Ärztehaus in die Überlegung­en einbezogen werden. Erst wenn diese Fragen beantworte­t, die Pläne und Konzepte konkretisi­ert sind, kann der Bebauungsp­lan am Krankenhau­sareal, den die Stadt vorbereite­t, Gestalt annehmen.

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 ?? SYMBOLFOTO: DPA ?? Der Antrag der Sana Kliniken des Kreises auf einen halben internisti­schen Facharztsi­tz in Riedlingen ist noch nicht abschließe­nd beschieden worden. Aber die Signale sind gut, sagt die Sana.
SYMBOLFOTO: DPA Der Antrag der Sana Kliniken des Kreises auf einen halben internisti­schen Facharztsi­tz in Riedlingen ist noch nicht abschließe­nd beschieden worden. Aber die Signale sind gut, sagt die Sana.

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