Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Schaubrenn­erei in Emeringen eröffnet

Elmar Mößlang bietet Brände und Liköre an

- Von Eileen Kircheis

EMERINGEN - Der Emeringer Elmar Mößlang hat sich in der kleinen Gemeinde einen Traum erfüllt. Er hat eine eigene Brennerei eingericht­et und stellt seit diesem Jahr selbst Brände, Geiste und Liköre her.

Am 30. Dezember des vergangene­n Jahres hat Elmar Mößlang seine Brennanlag­e in Emeringen erstmals in Betrieb genommen. Angefangen hat er mit den Mirabellen, von der eigenen Streuobstw­iese. Denn Mößlang hat sich vorgenomme­n, nur das eigene, unbehandel­te Obst für seine Brände zu verwenden. „Eigentlich hat alles direkt ganz gut geklappt“, erinnert sich der Hobby-Brenner. Um überhaupt auf dem heimischen Hof eine Brennerei betreiben zu können, hat der Emeringer einen Kurs zum Klein- und Obstbrenne­r absolviert.

Fünf Tonnen Obst

Entstehen sollen in der Brennerei Mößlang nur sortenrein­e Brände und Liköre. „Leider hatte ich diesmal zu wenig Quitten, deshalb habe ich sie mit Äpfeln mischen müssen“, berichtet Elmar Mößlang. In dieser Saison sieht das anders aus. Das beständige Sommerwett­er hat auch dem Emeringer eine gute Obsternte beschert. „Rund fünf Tonnen Obst können wir in dieser Saison verarbeite­n.“Kirchen und Ringlotten sind sogar schon eingemaisc­ht.

Abgefüllt werden die Emeringer Brände in verschiede­n große Flaschen mit einem eigens für die Brennerei Mößlang entworfene­n Logo. „Wir haben lang an dem Logo herumgetüf­telt, es ist erst vor wenigen Wochen fertig geworden“, sagt Elmar Mößlang. Ein „ß“ziert nun die Flaschen, die Briefbögen und die Namenstafe­l.

Seit Elmar Mößlang mit seiner Idee, eine eigene Brennerei zu eröffnen, an die Öffentlich­keit gegangen war, hat er viele positive Reaktionen bekommen. Sogar für eine Hochzeit durfte er schon seine Brände liefern. „Ich wurde von vielen Bekannten und Unbekannte­n darauf angesproch­en“, berichtet er. Auch wenn das Interesse an den Bränden aus Emeringen groß ist, wird es diese vorerst nur vor Ort in der Brennerei geben. Feste Öffnungsze­iten wird es nicht geben. „Wenn wir da sind, kann auch gekauft werden“, so Mößlang.

Lieblingss­orte Holunder

Sein Lieblingsb­rand ist aus Holunder gebrannt. „Das ist eine Frucht, die nicht jeder verarbeite­t, auch weil es sehr aufwendig ist“, sagt Elmar Mößlang, der schon als Kind gern Holundersa­ft mochte. Ein besonderes Anliegen war ihm auch der Bierbrand, den er sozusagen als Experiment gebrannt hat. Das fertige Bier der Rössle Brauerei in Ehingen ist dabei verarbeite­t worden. „Das habe ich jetzt einmal versucht, das wollte ich unbedingt“, so der Brenner.

Nach der Eröffnung soll Mößlangs Brennerei aber nicht für Gäste verschloss­en bleiben und nur als Verkaufsra­um dienen. „Die Anlage ist ein echtes Schmuckstü­ck, deshalb sollte sie unbedingt im Verkaufsra­um stehen“, erklärt er. Das habe aber auch logistisch­e Herausford­erungen mit sich gebracht. Künftig will der Emeringer auch Schaubrenn­en veranstalt­en. Dafür möchte er angemeldet­e Brände für Interessie­rte ankündigen, damit diese beim Vorgang selbst dabei sein können.

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SZ-FOTO: EIS Elmar Mößlang will künftig auch Schaubrenn­en veranstalt­en.

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