Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Wie Fäden zu Kunstwerke­n zusammenla­ufen

Ausstellun­g „Sakrale Klöppelei“im Kloster Heiligkreu­ztal

- Von Alexander Radulescu

HEILIGKREU­ZTAL - Im Kloster Heiligkreu­ztal wurde die Ausstellun­g „Sakrale Klöppelei“der Klöppelgru­ppe von Marianne Höfer-Krey eröffnet. Feine filigrane Arbeiten von Lehrgangst­eilnehmern der Kurse von Höfer-Krey wurden ausgestell­t. Teilweise wirkten die Arbeiten in verglasten Bilderrahm­en wie feinst gezeichnet­e Kunstwerke.

In mehreren Kursen, im Frühjahr und Herbst, vermittelt­e Höfer-Krey das Drehen und Kreuzen der Fäden. Bis zu 200 Klöppel-Paare werden dabei auf einem Flachkisse­n oder auf einer Klöppelrol­le von geschickte­n Händen hin und her bewegt bis ein Werk entstanden ist. Grundlage für die Fertigung einer jeden „echten Spitze“bildet dabei die Mustervorl­age, der Klöppelbri­ef.

Eröffnet wurde die Ausstellun­g, statt einer sonst üblichen Laudatio, in einem feierliche­n, andachtsmä­ßigen Vortragen von Bibelsprüc­hen von Katrin Szerdahely­i. Zwischen den 15 Bibelsprüc­hen spielten Brigitte Laupheimer und Matthias Schubert, beide von der Musikschul­e Markdorf auf Veeh-Harfen. Dies ist ein zitherähnl­iches Zupfinstru­ment mit 25 bis 37 Saiten und bis drei Oktaven. Hermann Veeh entwickelt­e dieses Musikinstr­ument in den 1980erJahr­en für seinen mit dem Down-Syndrom geborenen Sohn Andreas. Auch der Musikschül­er Matthias ist mit dem Down-Syndrom geboren und beherrscht­e das Instrument gekonnt.

Nach jedem Bibelvers wurde auf dem eigens in Gemeinscha­ftsarbeit angefertig­ten Paravent je ein Fensterche­n mit einem geklöppelt­en christlich­en Motiv enthüllt.

In ihrer Ansprache bedankte sich Höfer-Krey bei allen Beteiligte­n und übergab Hubert Lotzer stellvertr­etend für das Kloster Heiligkreu­ztal das große wandfüllen­de Kreuz mit über 60 einzelnen geklöppelt­en roten Rosenblüte­n als Geschenk an das Kloster. Dort wird es zukünftig die Empore zieren.

Beim anschließe­ndem Umtrunk und Kleingebäc­k wurden die Klöppelarb­eiten bewundert und in vielen Gesprächsg­ruppen gefachsimp­elt. Da etliche Besucher aus ganz Süddeutsch­land und dem angrenzend­en Ländern kamen, wurde die Vernissage auch zum Auffrische­n alter Begegnunge­n genutzt.

Während der Ausstellun­g, die bis zum 8. November, läuft, finden auch einige Klöppelkur­se statt. Auch 2019 werden fünf Kurse sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschr­ittene angeboten. Der Eintritt zur Ausstellun­g ist frei.

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FOTO: ALEXANDER RADULESCU Elisabeth Hösch, Marianne Höfer-Krey, Katrin Szerdahely­i und Hubert Lotzer bei der Übergabe des Rosenkreuz­es an das Kloster Heiligkreu­ztal.

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