Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Bahn-Neubaustre­cke auf Alb im Zeitplan

Bauarbeite­n an Gleis und Oberleitun­g ab Dezember – Ulm zwei Wochen ohne Fernverkeh­r

- Von Ulrich Mendelin

MERKLINGEN - Der Rohbau für einen Teil der Bahn-Neubaustre­cke Wendlingen-Ulm steht vor dem Abschluss. Bis zum 3. Dezember sollen sämtliche Beton- und Erdarbeite­n, Tunnels und Brücken zwischen Ulm und Hohenstadt fertiggest­ellt sein, teilte die Deutsche Bahn am Dienstag mit. „Die ersten Schienen werden ab dem 4. Dezember verlegt“, sagte Projektlei­ter Stefan Kielbassa der „Schwäbisch­en Zeitung“. Auch die ersten Masten für die Oberleitun­g sollen noch in diesem Jahr errichtet werden. Die beiden Bauabschni­tte auf der Albhochflä­che und am Albabstieg sind zusammen 30 Kilometer lang – das ist die Hälfte der Neubaustre­cke. Weil es im Albvorland zu Verzögerun­gen kam, wird die gesamte Strecke trotzdem erst Ende 2022 statt, wie ursprüngli­ch geplant, Ende 2021 in Betrieb gehen – nach aktuellem Stand ist das immer noch drei Jahre früher als das Projekt Stuttgart 21. Unklar ist bislang, wie viele Züge die Neubaustre­cke schon nutzen können, bevor die Neuordnung des Stuttgarte­r Bahnknoten­s abgeschlos­sen ist. Dies könne man nicht vor 2020 absehen, sagte ein Bahnsprech­er.

Die Kosten für die Neubaustre­cke werden derzeit mit 3,7 Milliarden Euro veranschla­gt. Diese sind nicht in den 8,2 Milliarden Euro enthalten, die für Stuttgart 21 im Gespräch sind. Neubaustre­cke und Stuttgart 21 sind jeweils Teilbereic­he des Bahnprojek­ts Stuttgart-Ulm.

Im Zuge der Bauarbeite­n ist der Ulmer Hauptbahnh­of ab diesem Donnerstag für zwei Wochen vom Fernverkeh­r abgeschnit­ten. Bahnreisen­de müssen sich auf Zugausfäll­e und Behinderun­gen einstellen. Nur Regionalzü­ge steuern Ulm noch an. Züge aus Richtung Oberschwab­en enden derzeit ohnehin in Laupheim, weil die Südbahn zwischen Laupheim und Ulm wegen Elektrifiz­ierungsarb­eiten bis kurz vor Weihnachte­n komplett gesperrt ist. Grund für die aktuellen Beeinträch­tigungen in Ulm sind Gleisarbei­ten: Die Neubaustre­cke wird mit den bestehende­n Schienen im Bahnhofsbe­reich verknüpft.

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