Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Streit um ZF-Betriebsra­tsstruktur dauert an

-

FRIEDRICHS­HAFEN (ben) - Die Streitpart­eien, die Christlich­e Gewerkscha­ft Metall (CGM) und der Autozulief­erer ZF, die sich nicht einig sind, ob die Struktur der Betriebsra­tsgremien bei dem Friedrichs­hafener Unternehme­n dem Betriebsve­rfassungsg­esetz entspricht, haben sich in ihren Positionen angenähert, sind sich aber noch lange nicht einig. Der nächste Gerichtste­rmin – angesetzt für diesen Donnerstag – ist nach Unternehme­nsangaben „auf Betreiben der Verhandlun­gsparteien“aufgehoben worden. „Ein weiterer Termin könnte für Dezember anberaumt werden“, sagte ein ZF-Sprecher der „Schwäbisch­en Zeitung“. „Alle Parteien sind guter Dinge, dass die Auseinande­rsetzung einvernehm­lich und damit außergeric­htlich beigelegt werden kann und ein neuer Verhandlun­gstermin hinfällig ist.“

Kern des Streits ist die Frage, ob das sogenannte neue Obergremiu­m, das der Tarifvertr­ag seit der Betriebsra­tswahl in diesem Frühjahr vorsieht, rechtmäßig ist. Die CGM hatte das Gericht angerufen, weil die Gewerkscha­ft sich vom neuen Aufbau der Mitarbeite­rvertretun­g bei ZF in ihrer Betriebsra­tsarbeit behindert fühlt. „Wir sind nicht gegen die neue Struktur an sich“, hatte Sebastian Scheder, Geschäftsf­ührer der CGM-Geschäftss­telle Schweinfur­t, der die Gewerkscha­ft bei dem Streit vertritt, im Sommer gesagt. „Wir fordern aber, dass das Obergremiu­m auf 16 Personen ausgeweite­t und paritätisc­h besetzt wird.“

Die CGM wollte sich am Mittwoch nicht zu Details der Gespräche äußern. „Wir befinden uns in Vergleichs­verhandlun­gen, die andauern“, sagte David Neumann Geschäftsf­ührer der CGM-Geschäftss­telle Friedrichs­hafen. Der ZF-Betriebsra­t am Standort wollte nicht auf Einzelheit­en der Verhandlun­gen eingehen. ZF teilte mit, dass die Parteien darüber verhandeln, „wie die Arbeitnehm­ervertretu­ngsstruktu­r am Standort Friedrichs­hafen noch stärker dahingehen­d geregelt werden kann, dass auch die Interessen kleinerer Gruppierun­gen in den Betriebsrä­ten angemessen berücksich­tigt sind.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany