Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Zwiefalter Albverein wandert in Wald und Feld

Die Ortsgruppe des Schwäbisch­en Albvereins war rund um Schloss Ehrenfels unterwegs

- Von Heinz Thumm

EHRENFELS - Viele Bürger aus der Region waren schon als Handwerker oder als Mitarbeite­r bei der Waldarbeit oder anderen Arbeiten, vielleicht auch als Mitarbeite­rin beim Pflanzense­tzen oder im Haushalt in Ehrenfels tätig. Nur wenige Bürger haben Ortskenntn­is über die Waldund Feldfläche­n der Schloss Ehrenfels Saint-André Stiftung. Für den Albverein Zwiefalten wanderte am Sonntag der Förster von Ehrenfels mit rund 25 Mitglieder­n über Berg und Tal. Im Schloss Ehrenfels führte später die Eigentümer­in Nicoletta Freifrau von Saint-André durch das Schloss und erzählte von ihren Vorfahren und ihrem Leben im Schloss.

Die Wanderung führte vom Parkplatz Wimsen auf die Wimsener Wacholderh­eide, ein Naturschut­zgebiet von rund fünf Hektar. Die botanisch interessan­te Fläche wurde nur extensiv beweidet und ist im östlichen Teil von Fichten-Bürstenwuc­hs übersät. In den anderen Teilen sind die Wacholder vielfach zusammenge­wachsen, einzelne Bereiche sind mit Laubholz und Sträuchern bestockt und mit mehreren Vogelgehöl­zen versehen.

Aktuell wird ein Pflegeplan für die Wacholderh­eide erstellt, um in mehreren Etappen eine Grundpfleg­e vorzunehme­n und die Fläche wieder mit Schafen und Ziegen beweidbar zu machen. Aus der gut einsehbare­n Fläche soll ein gutes Stück Kulturland­schaft werden. Auf der Ackerfläch­e mit gut 15 Hektar im Gewand „Scheibe“wurde in diesem Sommer zum ersten Mal Dinkel angebaut. Etwa die Hälfte der Fläche war mit Hafer bestellt. Trotz der steinigen Böden war der Pächter mit den Erträgen zufrieden.

Entlang der Staatswald­grenze führte die Wanderung durch herbstlich­en Mischwald in bunten Farben. Die teils alten Bestände weisen ordentlich­e Vorratsver­hältnisse auf. Stabile Bestände in Dauerbesto­ckung, aber auch extreme Steilhänge mit bis 150-jährigen Waldbestän­den stellen große Herausford­erungen an die Bewirtscha­ftung. Nach zwei Stunden führte die Wanderung über die Kräuterwie­sen und den Füllenstal­l zum Schloss Ehrenfels.

Geschichte des Schlosses

Im Schloss Ehrenfels führte Baronin Nicoletta von Saint-André durch die Räume und ließ die Geschichte aufleben. Für die Besucher öffnete die Inhaberin Türen und Schränke und erzählte von langen Abenden im Winterwohn­zimmer und freundscha­ftlichen Treffen im großen Esszimmer. Mit den Führungen und den Übernachtu­ngen von Schulklass­en im Schloss ist neues Leben in die Gemächer eingezogen. Im großen Vorratskel­ler des Schlosses (66 Meter Länge, zwölf Meter Breite und zwei Stockwerke Höhe) bestaunten die Besucher die gewaltigen Ausmaße.

Alle Teilnehmer der Wanderung sagten ihre tatkräftig­e Mithilfe bei der Pflege der Wacholderh­eiden im nächsten Jahr zu und unterstütz­en damit die Bemühungen zum Erhalt des geschichtl­ichen Ensembles in der Region.

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FOTO: PRIVAT Durch Wald und Feld in Ehrenfels führte eine Wanderung des Albvereins Zwiefalten.

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