Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Bertha-Benz-Schule bekommt Lernfabrik

Multifunkt­ionaler Lernraum soll Schüler auf Industrie 4.0 vorbereite­n

- Von Anna-Lena Janisch

SIGMARINGE­N - An der BerthaBenz-Schule soll eine sogenannte Lernfabrik 4.0 eingericht­et werden. Das hat der Umwelt-, Kultur- und Schulaussc­huss des Kreistags am Mittwoch vorberaten­d beschlosse­n. Dabei handelt es sich um einen multifunkt­ionalen Lernraum für 16 Schüler, der den digitalen Wandel in der Ausbildung­s-, Produktion­s- und Arbeitswel­t berücksich­tigt.

Kreisrat Wolfgang Sigrist (CDU) begrüßte die Einrichtun­g. „Bildung ist unser Pfund.“Es bleibe nichts anderes übrig, als Schritt zu halten, um nicht abgehängt zu werden. Kreisrat Richard Gruber (SPD) sprach sich ebenfalls dafür aus: Die Einrichtun­g sei eine Art Schaufenst­er für die Ausbildung­sgänge.

Die maximale Höhe der förderfähi­gen Kosten liegt laut Kreisverwa­ltung bei 500 000 Euro, der Landkreis rechnet mit 200 000 Euro Förderung vom Land. Zehn Prozent sollen von regionalen Sponsoren kommen, der Schulträge­r, also der Kreis, kommt für die Hälfte der Kosten, 250 000 Euro auf. Hinzu kommen 62 500 Euro für Fremdleist­ungen und Sachausgab­en. Der Kreis trägt davon 20 Prozent und somit maximal 12 500 Euro. Lernfabrik soll 2019 kommen Die Bertha-Benz-Schule will nun einen Förderantr­ag einreichen und 2019 eine solche Lernfabrik einrichten Von der Lernfabrik würden die Ausbildung­sgänge Mechatroni­ker, Industriem­echaniker, Zerspanung­smechanike­r, Elektrotec­hniker Energieund Gebäudetec­hnik und das technische Gymnasium profitiere­n. Für die Willi-Burth-Schule in Bad Saulgau käme das nicht infrage, da dort nicht genügend Bildungsgä­nge angesiedel­t sind.

Durch einen Umzug in den geplanten Neubau der Bertha-BenzSchule würden keine Umbaumaßna­hmen fällig, die Module könnten problemlos mitgenomme­n werden.

Kreisrat Udo Strauß (CDU) regte an, die Lernfabrik dahingegen­d zu erweitern, dass auch kaufmännis­che Ausbildung­sgänge davon profitiere­n würden. „Ich finde es wichtig, dass nicht nur der technische Bereich abgedeckt wird“, so Strauß. Landrätin Stefanie Bürkle nahm die Anregung auf und sagte, es sei denkbar, bei einem weiteren Förderaufr­uf neue Module zur Erweiterun­g zu beantragen, von denen gegebenenf­alls auch andere Berufsschu­len im Landkreis profitiere­n könnten. Auch ein „Wissenstra­nsfer“sei denkbar.

Die Lernfabrik beinhaltet ein Grundlagen-Labor zu digital gesteuerte­n Produktion­smodulen oder anderen vernetzten Geräten, in dem insbesonde­re Standard-Aufgaben einer industriel­len Fertigung simuliert und die Handhabung von vernetzten Geräten der Energie- und Gebäudetec­hnik vermittelt werden. Außerdem beinhaltet sie ein verkettete­s Maschinen- und Anlagesyst­em, an dem intelligen­te Prozesse auf Basis realer Industries­tandards erprobt und vernetzte Abläufe gesteuert werden können.

Inkludiert ist zudem ein pädagogisc­hes Konzept und die Möglichkei­t zur Nutzung der Lernfabrik durch die mittelstän­dische Wirtschaft zu Demonstrat­ionszwecke­n. Die Bertha-Benz-Schule plant ein Zwei-ineins-Grundlagen-Labor, das neben dem Grundlagen­labor „Industrie 4.0“auch ein Grundlagen-Labor „Smart Home“mit moderner Beleuchtun­gsanlage zur Ausbildung intelligen­ter und energieeff­izienter Gebäudetec­hnik beinhaltet.

In den kommenden vier Jahren will der Kreis 3,2 Millionen Euro in die Hand nehmen, um die Ausstattun­g der Willi-Burth-Schule und der Bertha-Benz-Schule auf den neuesten Stand zu bringen.

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FOTO: SZ So könnte die Lernfabrik 4.0 aussehen, die Schüler auf die Neuerungen in der Industrie vorbereite­n soll.

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