Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Jufo steht vor dem Aus
Vorstand des Riedlinger Jugendforums will aufhören – Noch immer keine Räumlichkeiten
Vorstand des Jugendforums will aufhören – Räumlichkeiten fehlen immer noch.
RIEDLINGEN - Das Riedlinger Jufo steht vor dem Aus. Bürgermeister Marcus Schafft hat im Gemeinderat auf Nachfrage berichtet, dass der aktuelle Vorstand in einem Gespräch mitgeteilt habe, dass er seine Ämter niederlegen will.
Nach Auskunft von Schafft müsste nun eine Mitgliederversammlung einberufen werden, in der die Zukunft des Vereins zur Disposition steht. Ohne Vorstand keine Zukunft. Allerdings habe er schon mit den beiden Gemeinderäten Lea Fritz und Mario Wied, die sich als Ansprechpartner für Jugendbelange gemeldet haben, in Verbindung gesetzt. Sein Ziel sei es, einen Notvorstand zu etablieren, damit der Verein weiter besteht. Nach ein oder zwei Jahren, wenn auch die räumliche Situation für das Jufo geklärt sei, könne man dann versuchen den Verein wieder zu beleben.
Das Jufo ist eines der ältesten, selbstverwalteten Jugendhäuser im Lande. Das Riedlinger Jufo wurde 1972 gegründet und hat schon viele bewegte Zeiten erlebt, wie auch Gemeinderat Josef Martin betonte: „Es gab immer mal schwierige Phasen“, so Martin. Er setzte sich dafür ein, dass das Jufo erhalten bleibt. „Die Einrichtung ist wichtig“, so Martin.
Die Ankündigung des jetzigen Vorstands aufhören zu wollen ist das Ende einer Entwicklung, die zum Teil schon ins Jahr 2013 zurückreicht, als es Ärger wegen einer Party gab und die Stadt die Party abbrechen ließ. Danach gab es Spannungen wegen der Auflagen für das Jufo-Open Air auf der Donauinsel am Flohmarkt. Vor rund zwei Jahren dann der endgültige Einschnitt: Der damalige Vorstand hat die Räumlichkeiten des Jufos, die von der Stadt überlassen wurden, als echte Baustelle zurückgelassen: Eine Wand wurde eingerissen, aber nicht mehr. Der neue Vorstand wurde daraufhin verdonnert die Baustelle auszubessern und hat dafür auch Schlüssel erhalten, aber die Räume durften von den Jugendlichen nicht als Treffpunkt genutzt werden. Das Vereinsleben liegt seither brach.
Ein neuer Mietvertrag wäre vonnöten gewesen, doch das Gespräch zwischen Bürgermeister und Vorstand kam lange Zeit nicht zustande. Die Stadt habe versucht im Gespräch zu bleiben, aber der Vorstand sei nicht zu erreichen gewesen, hieß es vom Bürgermeister. Vor rund einem halben Jahr, als das Thema bereits aktuell war, hatte sich Schafft auf einen formalen Standpunkt zurückgezogen: Er kenne keinen neuen Vorstand, die Satzung sei bei der Stadt noch nicht angemeldet. Erst dann könne man über einen Mietvertrag sprechen, hatte er damals erklärt.
46 Jahre ist das Jufo nun, in vier Jahren könnte es Jubiläum feiern. Könnte. Denn die Zukunft ist ungewisser denn je …