Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Mehr Personal ist nötig
Seit Jahren spülen die Steuereinnahmen zusätzliche Milliarden in die Landeskasse. Natürlich weckt das Begehrlichkeiten – auch ungerechtfertigte. Das darf aber nicht den Blick für die Bereiche trüben, in denen wirklich ein Mangel herrscht. Die Gewerbeaufsicht ist solch ein Feld. Betriebe im Südwesten müssen aktuell kaum befürchten, entdeckt zu werden, falls sie etwa gegen den Arbeitsschutz verstoßen.
Die Veterinärämter und die Untersuchungszentren des Landes brauchen ebenfalls dringend Verstärkung. Die Lebensmittelchemiker stellen sicher, dass unser Essen hochwertig und der Verzehr unbedenklich ist – Stichwort: Fipronil in Eiern. Die Tierärzte schauen sich die Produktion vor Ort an. Sie gehen in die Ställe und prüfen, ob die Schweine und Rinder, die wir essen sollen, gesund sind. Das dient dem Verbraucher, das dient aber auch dem Tierwohl.
Dies als Misstrauen in die Landwirte zu deuten, ist schlicht falsch. Denn wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten.
k.ballarin@schwaebische.de
betont Pfisterer. Er hofft darauf, dass acht Landratsämter je eine halbe Stelle zusätzlich bekommen. „Dann ist den Veterinärämtern wenigstens ein bisschen geholfen.“
Eine Sprecherin von Minister Hauk lässt die Verteilung der Stellen offen. „Bisher gibt es noch keine Entscheidung“, erklärt sie – zumal ja zunächst der Landtag den Nachtragshaushalt absegnen muss. Ist das geschehen, beginnen bereits die Verhandlungen für den Doppelhaushalt 2020/2021. „Wir fordern jeweils 50 neue Stellen pro Jahr“, sagt Pfisterer. „Und ich bin mir sicher, dass wir das relativ zügig besetzen könnten.“Am öffentlichen Dienst interessierte Kollegen gebe es auf dem Markt genug.