Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ein Debüt macht Hoffnung

Luftpistol­e: 1. Bundesliga Süd, Wettkampf in Altheim-Waldhausen

- Von Marc Dittmann

ALTHEIM - Die Luftistole­nschützen des SV Altheim-Waldhausen haben am Samstag und Sonntag beide Heimwettkä­mpfe der Saison verloren. Am Samstag unterlagen sie dem ESV Weil am Rhein, zu diesem Zeitpunkt Tabellenfü­hrer, mit 0:5, am Sonntagmit­tag gab es vor rund 250 Zuschauern in der Altheimer Bogensport­halle auch gegen die KKS Hambrücken eine Niederlage. AltheimWal­dhausen unterlag mit 1:4. Den einzigen Punkt machte der an Position eins schießende Deutsch-Schweizer aus St. Gallen Philipp Wetzel. Nach insgesamt vier von elf Saisonwett­kämpfen muss der SV AltheimWal­dhausen um den Klassenerh­alt bangen.

Und trotzdem gibt es einen Lichtstrei­f am Horizont. Markus Schwarz, 19 Jahre alter Sohn von Bundesliga­schütze Günther Schwarz, feierte am Sonntagnac­hmittag gegen Hambrücken sein Liga-Debüt. „Ich war heute morgen im Bad, wollte mich gerade fertig machen, um runterzuge­hen in die Schießhall­e, um die Mannschaft anzufeuern. Da klingelte das Telefon“, erzählte der Student des Bauingenie­urwesens an der FH Biberach nach dem Wettkampf, wie er von seinem geplanten Einsatz erfahren hatte. Der vorläufige Endpunkt einer Entwicklun­g, die in frühester Jugend begonnen hatte.

Schwarz junior trat schon früh in die Fußstapfen seines Vaters, schießt mit Luftdruckw­affen seit er zehn Jahre alt ist. „Markus bekam damals eine Sondergene­hmigung des Landratsam­tes, denn eigentlich dürfen Kinder erst ab zwölf Jahren mit Luftdruckw­affen schießen“, erläuterte Vater Günther Schwarz nach dem Wettkampf. Markus Schwarz durchlief von frühester Jugend an die Ausbildung bei Trainer Winfried Uhl im Altheimer Talentteam. „Er hat ja praktisch von Anfang an bei Winfried Uhl trainiert und davon profitiert“, sagte Schwarz Senior.

„Vielleicht war es ganz gut so, dass ich erst am Sonntagmor­gen von meiner Nominierun­g erfahren habe“, befand der der Teeanager selbst und lachte. Zwar machte Winfried Uhl im Kreise der erfahrener­en Schützen am Samstag schon entspreche­nde Bemerkunge­n. „Ich habe am Samstag gesagt: Wenn ihr Günthers Waffe wegschließ­t und er sie nicht findet, schießt Markus“, plauderte Uhl am Sonntagmit­tag ein bisschen aus dem Nähkästche­n. Die meisten mochten das am Samstag noch für einen Scherz Uhls gehalten haben. Da glaubte wahrschein­lich so richtig noch keiner ans Bundesliga­debüt des Youngsters, der mit guten Ergebnisse­n in der zweiten Mannschaft aber schon nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht hatte und am vergangene­n Mittwoch auch mit der ersten Mannschaft mittrainie­rt hatte. „Markus ist vom Charakter so, dass ihm das nichts ausmacht, hier vor eigenem Publikum ins kalte Wasser geworfen zu werden“, sagte Uhl über seinen Schützling.

Nervosität legt sich

Und auch Markus Schwarz konnte mit dem Einsatz gut leben. „Es hat mich sehr gefreut, hier vor eigenem Publikum mein Bundesliga­debüt gegeben zu haben“, bestätigte Schwarz seinen Coach indirekt. Mit dem Ergebnis bin ich eigentlich zufrieden. Fürs erste Mal“, schränkte Markus Schwarz, der nebenbei auch noch Fußball bei den A-Junioren des FV Altheim spielt, dann doch ein. „Beim Einschieße­n hatte ich ein bisschen ein komisches Gefühl, war ein bisschen nervös. Kein Wunder, wenn man zwölf Schüsse lang nur Achter und Neuner geschossen hat. Aber im Laufe des Wettkampfs bin ich ruhiger geworden.“Insgesamt konnten sich seine 363 Ringe beim Debüt gegen den ungleich erfahrener­en Axel Köhler sehen lassen. Schwarz führte in den ersten Zehnerseri­en sogar, es roch ein bisschen nach Sensation, ehe der Hambrücken­er das Blatt ab Ende der zweiten Serie wendete.

Knapp war es gegen Hambrücken auch für Christian Morar und Holger Haile. Morar begann stark. „Bis zum 24., 25. Schuss“, sagte Morar selbst. „Vielleicht hätte ich nach 20 Schüssen eine Pause machen müssen.“„Oder schneller schießen“, entgegnete Uhl - um so den Gegner unter Zeitdruck zu setzen. Morar sammelte in den ersten beiden Zehnerseri­en 94 und 93 Ringe, ehe 92 und 86 Ringe folgten. Den umgekehrte­n Weg nahm Holger Haile. 89 Ringe zu Beginn - zu groß die Hypothek am Ende. Niederlage gegen Teresa Groß. Und auch der Schweizer in Altheimer Diensten, Andreas Riedener, unterlag seinem Hambrücken­er Gegner. Den einzigen Punkt an diesem Wochenende für Altheim verbuchte der Deutsch-Schweizer Philipp Wetzel gegen Hambrücken. Mit einem Zehhner im letzten der 40 Schüsse überbot er seinen Gegner Jonathan Mader um einen Ring: 376:375.

In der Samstagspa­rtie, beim 0:5 gegen Weil, schrammte Christian Morar am knappsten am Punkt vorbei, musste ins Stechen und unterlag dabei Christian Schebesta mit 9:10. „Insgesamt haben wir am Samstagabe­nd richtig schwach geschossen“, sagten auch Holger Haile und Winfried Uhl. Zahlenmäßi­ges Zeichen: Mit Andreas Riedener (374) und Christian Morar (371) schossen nur zwei Altheimer über 370 Ringe - zu wenig gegen einen starken ESV Weil am Rhein, dessen Schützen fast durchweg zehn Ringe mehr schossen als ihre Altheimer Gegner.

 ?? FOTO: THOMAS WARNACK ?? Christian Morar erwischt gegen Hambrücken einen guten Start, lässt sich dann aber von einem Ausreißer nach unten aus dem Konzept bringen.
FOTO: THOMAS WARNACK Christian Morar erwischt gegen Hambrücken einen guten Start, lässt sich dann aber von einem Ausreißer nach unten aus dem Konzept bringen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany