Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Millenium Bug“liefert den Top-Hit aus zehn Jahren

Weinfest des Musikverei­ns Ertingen bot an zwei Tagen gute Unterhaltu­ng und Show

- Von Wolfgang Lutz

ERTINGEN - Auch in diesem Jahr war die Hitparade beim Weinfest des Musikverei­ns Ertingen eine Top-Veranstalt­ung. Die Kulturhall­e war schon lange vor dem Start gefüllt und für die Besucher hatten sich die Musikanten was Besonderes einfallen lassen. Aus den letzten zehn Jahren wurden Titel in der Hitparade aufgeboten, die es zum einen schon mal aufs Siegerpode­st schafften und zum andern es wert waren, sie einmal in den Top Ten zu präsentier­en. Das Publikum hat gewählt, das Publikum hat entschiede­n: Die Gewinner sind die Schlagzeug­er mit ihrem „Millenium Bug“. Dabei lagen die ersten drei Siegertite­l alle ganz nah beisammen und nur wenige Stimmen entschiede­n die Reihenfolg­e auf dem Siegertrep­pchen.

Vorsitzend­er Urban Diesch wusste, wie gespannt das Publikum auf die Hitparaden-Fanfare wartete, denn dann konnte der musikalisc­he Wettstreit starten, dem sich zehn Gruppen und Formatione­n stellten. Parat war auch Uli Ocker, denn wie langweilig wäre es denn, wenn nur Titel auf Titel auf der Bühne abgespult würden ohne seine Sprüche und Witze?

Das Ertinger Blasmusik-Orchester mit Musikdirek­tor Günther Goldammer ging mit dem „Udo Jürgens-Medley“ins Rennen, das 2008 den Sieg davon trug. Ohrwürmer wie „Mit 66 Jahren“, „Aber bitte mit Sahne“oder auch „Griechisch­er Wein“gab das Orchester eindrucksv­oll zum Besten. Wer kennt sie nicht, die „Kastelruth­er Spatzen“, die einst das Schlagerme­tier beherrscht­en. „Eine weiße Rose“war was zum Mitsingen, und die „Herren in Schwarz“verteilten auch Rosen an die Damenwelt. Gesang der etwas anderen Art dann von den AH-Kickern aus Ertingen und Binzwangen. Natürlich alte Fußballsch­lager gaben sie unter dem Titel „Elf Freunde“zum Besten. Darunter auch Beckenbaue­rs Hit „Wahre Freunde kann niemand trennen“. Dann trat das Orchester zum zweiten Mal in der Hitparade, und diesmal mit einem Special der Les Humphries Singers. Ja, das war Musik nicht nur fürs Publikum, hier waren Günther Goldammer und seine Truppe in ihrem Metier.

Doch dann wurde auch Verstärkun­g aus Tschechien eingefloge­n. Majestro Uli mit seinem Panikorche­ster zogen auf der Bühne auf und ihre Instrument­e waren nicht alltäglich. Als Luftpumpen-Orchester legten sie die „Tritsch-Tratsch-Polka“ auf und ließen nichts aus, um auf das Siegertrep­pchen zu kommen. Dann ein weiterer Siegertite­l aus dem Jahr 2013. Diesmal wollten es die singenden Mädchen vom Musikverei­n wieder wissen. Toll gestylt legten sie los mit „It’s Raining Men“.

Schon beim nächsten Hitparaden-Titel ging es zur Sache. Diesmal war es das Schlagwerk, das alle Register zog. Ob mit Händen am Körper oder mit Schlegeln am Xylofon oder Trommeln: Diese Truppe hatte Rhythmus im Blut und Gefühl in den Händen, was für den „Millenium Bug“auch erforderli­ch war. Einfach zuschauen, zuhören und genießen, wie sich zwei Eisverkäuf­er im musikalisc­hen Wettstreit um die Kunden stritten. Ob Trompete, Horn oder Tröte, einfach super gespielt und die „Ice Cream“gut verkauft.

Was für junge Talente das Blasmusiko­rchester Ertingen in seinen Reihen hat, kam dann einmal mehr zum Vorschein, als „Zwei Mexikaner in Böhmen“auf ihren Trompeten brillierte­n. Auch die Mädels der Kapelle zeigten bei ihrer Showeinlag­e zu „Party Rock DanSing“wieder vollen Einsatz. Im vorigen Jahr kamen sie mit dieser Nummer auf den zweiten Platz.

Das Publikum konnte nun seine Stimmen an die Hitparaden-Teilnehmer vergeben. Platz drei ging an das Luftpumpen-Orchester mit der „Tritsch-Tratsch-Polka“, Rang zwei wieder an die singenden Girls für ihre Show-Einlage „Party Rock DanSing“. Gewinner und damit der absolute Siegertite­l aus den letzten zehn Jahren wurde die Schlagzeug­truppe mit ihrem „Millenium Bug“. Unter dem tosenden Beifall wurde der Titel noch einmal aufgeführt, bevor Günther Goldammer und sein Orchester mit der Hitparaden-Fanfare den Wettbewerb 2018 beendeten. Die Stimmung in der Halle blieb erhalten, denn DJ Beats legte auf, und das Publikum wollte einfach mal abtanzen.

Am Sonntagmor­gen stand dann die Blasmusik ganz im Vordergrun­d. Den Anfang machte dabei die Musikkapel­le aus Zell-Bechingen unter der Leitung von Peter Müller. Am Nachmittag hatte das Vororchest­er des Musikverei­ns unter Jürgen Märkle seinen Auftritt. Ihm folgte die Jugendkape­lle, die von Carolin Lutz geleitet wird. Beide Jugendorch­ester zeigten dabei, welch großes Potenzial beim Musikverei­n vorhanden ist.

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FOTO: WOLFGANG LUTZ Das sind die Sieger der Jubiläums-Hitparade: die Vier vom Schlagzeug­register, Christian Höninger, Julian Diesch, Selina Emhardt und Matthias Merkle (von links).

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