Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Millenium Bug“liefert den Top-Hit aus zehn Jahren
Weinfest des Musikvereins Ertingen bot an zwei Tagen gute Unterhaltung und Show
ERTINGEN - Auch in diesem Jahr war die Hitparade beim Weinfest des Musikvereins Ertingen eine Top-Veranstaltung. Die Kulturhalle war schon lange vor dem Start gefüllt und für die Besucher hatten sich die Musikanten was Besonderes einfallen lassen. Aus den letzten zehn Jahren wurden Titel in der Hitparade aufgeboten, die es zum einen schon mal aufs Siegerpodest schafften und zum andern es wert waren, sie einmal in den Top Ten zu präsentieren. Das Publikum hat gewählt, das Publikum hat entschieden: Die Gewinner sind die Schlagzeuger mit ihrem „Millenium Bug“. Dabei lagen die ersten drei Siegertitel alle ganz nah beisammen und nur wenige Stimmen entschieden die Reihenfolge auf dem Siegertreppchen.
Vorsitzender Urban Diesch wusste, wie gespannt das Publikum auf die Hitparaden-Fanfare wartete, denn dann konnte der musikalische Wettstreit starten, dem sich zehn Gruppen und Formationen stellten. Parat war auch Uli Ocker, denn wie langweilig wäre es denn, wenn nur Titel auf Titel auf der Bühne abgespult würden ohne seine Sprüche und Witze?
Das Ertinger Blasmusik-Orchester mit Musikdirektor Günther Goldammer ging mit dem „Udo Jürgens-Medley“ins Rennen, das 2008 den Sieg davon trug. Ohrwürmer wie „Mit 66 Jahren“, „Aber bitte mit Sahne“oder auch „Griechischer Wein“gab das Orchester eindrucksvoll zum Besten. Wer kennt sie nicht, die „Kastelruther Spatzen“, die einst das Schlagermetier beherrschten. „Eine weiße Rose“war was zum Mitsingen, und die „Herren in Schwarz“verteilten auch Rosen an die Damenwelt. Gesang der etwas anderen Art dann von den AH-Kickern aus Ertingen und Binzwangen. Natürlich alte Fußballschlager gaben sie unter dem Titel „Elf Freunde“zum Besten. Darunter auch Beckenbauers Hit „Wahre Freunde kann niemand trennen“. Dann trat das Orchester zum zweiten Mal in der Hitparade, und diesmal mit einem Special der Les Humphries Singers. Ja, das war Musik nicht nur fürs Publikum, hier waren Günther Goldammer und seine Truppe in ihrem Metier.
Doch dann wurde auch Verstärkung aus Tschechien eingeflogen. Majestro Uli mit seinem Panikorchester zogen auf der Bühne auf und ihre Instrumente waren nicht alltäglich. Als Luftpumpen-Orchester legten sie die „Tritsch-Tratsch-Polka“ auf und ließen nichts aus, um auf das Siegertreppchen zu kommen. Dann ein weiterer Siegertitel aus dem Jahr 2013. Diesmal wollten es die singenden Mädchen vom Musikverein wieder wissen. Toll gestylt legten sie los mit „It’s Raining Men“.
Schon beim nächsten Hitparaden-Titel ging es zur Sache. Diesmal war es das Schlagwerk, das alle Register zog. Ob mit Händen am Körper oder mit Schlegeln am Xylofon oder Trommeln: Diese Truppe hatte Rhythmus im Blut und Gefühl in den Händen, was für den „Millenium Bug“auch erforderlich war. Einfach zuschauen, zuhören und genießen, wie sich zwei Eisverkäufer im musikalischen Wettstreit um die Kunden stritten. Ob Trompete, Horn oder Tröte, einfach super gespielt und die „Ice Cream“gut verkauft.
Was für junge Talente das Blasmusikorchester Ertingen in seinen Reihen hat, kam dann einmal mehr zum Vorschein, als „Zwei Mexikaner in Böhmen“auf ihren Trompeten brillierten. Auch die Mädels der Kapelle zeigten bei ihrer Showeinlage zu „Party Rock DanSing“wieder vollen Einsatz. Im vorigen Jahr kamen sie mit dieser Nummer auf den zweiten Platz.
Das Publikum konnte nun seine Stimmen an die Hitparaden-Teilnehmer vergeben. Platz drei ging an das Luftpumpen-Orchester mit der „Tritsch-Tratsch-Polka“, Rang zwei wieder an die singenden Girls für ihre Show-Einlage „Party Rock DanSing“. Gewinner und damit der absolute Siegertitel aus den letzten zehn Jahren wurde die Schlagzeugtruppe mit ihrem „Millenium Bug“. Unter dem tosenden Beifall wurde der Titel noch einmal aufgeführt, bevor Günther Goldammer und sein Orchester mit der Hitparaden-Fanfare den Wettbewerb 2018 beendeten. Die Stimmung in der Halle blieb erhalten, denn DJ Beats legte auf, und das Publikum wollte einfach mal abtanzen.
Am Sonntagmorgen stand dann die Blasmusik ganz im Vordergrund. Den Anfang machte dabei die Musikkapelle aus Zell-Bechingen unter der Leitung von Peter Müller. Am Nachmittag hatte das Vororchester des Musikvereins unter Jürgen Märkle seinen Auftritt. Ihm folgte die Jugendkapelle, die von Carolin Lutz geleitet wird. Beide Jugendorchester zeigten dabei, welch großes Potenzial beim Musikverein vorhanden ist.
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