Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Plan für weiteren Kiesabbau
Gemeinderat stimmt Regionalplan Rohstoffsicherung zu
BAD SAULGAU - Die Stadtverwaltung Bad Saulgau wird den Planungen des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben zur Entwicklung des Kiesabbaus in Bad Saulgau zustimmen. Die Planungen sehen Erweiterungen bestehender Kiesabbauflächen auf der Gemarkung Bad Saulgau vor. Der Gemeinderat billigte die Zustimmung mehrheitlich.
Stadtbaumeister Pascal Friedrich stellte die Planungen im Gemeinderat vor. „Wir befinden uns hier in einer großen Flughöhe“, so der Stadtbaumeister. Die Vorgaben des Regionalplans bei den Festsetzungen zur Rohstoffsicherung seien noch sehr grob. Beim Genehmigungsverfahren für konkrete Vorhaben würden die Auswirkungen sehr viel genauer untersucht. Die Festsetzungen im Regionalplan dienten dazu, die Versorgung der Wirtschaft und der Gesellschaft mit Kies in einem Zeitraum von zwei Mal 20 Jahren sicherzustellen. Für die ersten 20 Jahre würden „Vorranggebiete für die Sicherung von Rohstoffvorkommen“ausgewiesen, für die 20 Jahre danach gehe es um „Vorhaltegebiete für die Rohstoffsicherung“. Neun Millionen Tonnen Kies jährlich werden in der Region abgebaut. Nach wie vor ist der Landkreis Sigmaringen ein Abbauschwerpunkt. Kies aus der Region wird auch in die Region NeckarAlb verkauft sowie in die Schweiz und nach Vorarlberg exportiert.
Der Plan sieht für die „Kiesgrube Bad Saulgau“an der Hochberger Straße Vorrganggebiet in der Größe von 15,4 Hektar und anschließend 12,4 Hektar als Vorhaltegebiet vor. Wachsen soll das Abbaugebiet vor allem in Richtung Hochberg, in den kommenden 20 Jahren auch in Richtung Bondorf. Die Kiesgrube Bolstern sieht für die kommenden Jahre 21,8 Hektar als Vorranggebiet vor. Diese Ausweitung ist in Richtung Heratskirch geplant. Weitere 53,1 Hektar sind für die Zeit danach als Vorhaltegebiet vorgesehen. Der Abbau im zweiten 20-Jahres-Zeitraum ist in Richtung Bolstern geplant. Die Gruben in Bolstern und Bad Saulgau sind die beiden großen Abbaugebiete. Für die kleinere Kiesgrube Ziegelhof bei Bondorf sind 4,5 Hektar als Vorranggebiet für die kommenden 20 Jahre vorgesehen. In Friedberg, Oberer Grund, ist die bestehende Abbaufläche Vorranggebiet für die kommenden Jahre. Eine weitere Entwicklung ist nicht geplant.
Da sich die Planungen auf bestehende Abbaugebiete beschränke, sei die Planung sinnvoll, so Friedrich. Das Ingenieurbüro Bieske und Partner hat im Auftrag der Stadtwerke die Auswirkungen auf die Wasserfassungen erfasst. Bei Ausweitungen des Abbaugebiets an der Hochberger Straße will das Büro in seiner Stellungnahme negative Auswirkungen auf die Wasserfassung Manngrab, beim Abbaugebiet Bolstern solche auf die Wasserfassung Wagenhauser Tal nicht ausschließen. Das Büro verlangt deshalb Kontroll- und Schutzmaßnahmen. Aus diesem Grund stimmte Wolfgang Lohmiller (Junge Liste/Grüne) gegen die zustimmende Stellungnahme.