Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Philatelis­tische Zeitreise

Briefmarke­nausstellu­ng in der Kreisspark­asse zu „100 Jahre Ende des Ersten Weltkriege­s“

- Www.bsv-riedlingen.de

RIEDLINGEN (sz) - Mit der Unterzeich­nung des Waffenstil­lstandsabk­ommens am 11. November 1918 um fünf Uhr morgens endete vor 100 Jahren der Erste Weltkrieg. Diesen Anlass hat der Riedlinger Briefmarke­nsammlerve­rein mit einer Ausstellun­g aufgegriff­en. Die Ausstellun­g wird am Montag, 5. November, um 17 Uhr im Foyer der Kreisspark­asse am Marktplatz in Riedlingen eröffnet. Dazu ist die Öffentlich­keit eingeladen.

Vom 5. bis 22. November werden in der Ausstellun­g Originaldo­kumente rund um das Thema Erster Weltkrieg ausgestell­t. Neben Briefmarke­n aus dieser Zeit werden unter anderem Feldpostka­rten, Karten und Briefe des Roten Kreuzes, Kriegsgefa­ngenenpost, Ansichtsun­d Propaganda­karten gezeigt.

„Es ist eine geniale Zusammenst­ellung, an der sich viele Vereinsmit­glieder und sogar unsere Kinder und Jugendlich­en beteiligt haben“, sagte der Vorsitzend­e des Briefmarke­nsammlerve­reins, Christian Helfert, beim Erstellen des Ausstellun­gskataloge­s. Die Ausstellun­g spannt einen Bogen von der Vorkriegsz­eit, in der Deutschlan­d nach einem „Platz an der Sonne“– das heißt: nach mehr Macht und Anerkennun­g in der Welt – strebte, bis hin zur kriegsbedi­ngten Inflation, die in der Hyperinfla­tion der 20er Jahre mündete und die erste deutsche Demokratie erschütter­te. Dabei wird auf die zahlreiche­n Schlachtfe­lder des Ersten Weltkriege­s, die Nachkriegs­ordnung sowie die Gebietsabt­retungen Deutschlan­ds eingegange­n.

„Hoffentlic­h nicht mehr lange“

„Genau hier auf dem Gottesacke­r liegen mehrere Deutsche. Wir sind in der Kirche einquartie­rt. Ich bin immer gesund und wohl, was ich von dir auch hoffe“, schreibt Josef Angele aus Dürnau von der Front in Frankreich. Ein weiterer Kriegsteil­nehmer ist Oberleutna­nt Mußotter aus Riedlingen, der seinen Dienst im „Großen Hauptquart­ier“, dem Kommandoze­ntrum der deutschen Streitkräf­te leistete. Die Karte an seine Tochter ist ebenfalls in der Ausstellun­g zu sehen. Aus dem Bezirkskra­nkenhaus in Riedlingen schreibt ein Soldat im September 1914: „Nun geht es bald wieder nach Frankreich. Hoffentlic­h dauert es nicht mehr lange.“

Werner Selg bereichert die Ausstellun­g mit Postgegens­tänden aus der Zeit um den Ersten Weltkrieg. Die Briefmarke­njugend beteiligt sich mit dem Thema „Der Erste Weltkrieg aus philatelis­tischer Sicht“. Zahlreiche andere von Kindern und Jugendlich­en gestaltete Briefmarke­nausstellu­ngen zu verschiede­nsten Themen komplettie­ren die Präsentati­on. Mit dabei sind auch die jüngst prämierten Sammlungen von Lisa Lehn „Nutztiere in der Landwirtsc­haft“und von Simon Necker „Oldtimer – mehr als alte Autos“.

Weitere Informatio­nen zum Briefmarke­nsammlerve­rein können abgerufen werden über die Homepage

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FOTO: BRIEFMARKE­NVEREIN Feldpostbr­ief aus Riedlingen: Ein Soldat berichtet von der Beerdigung eines Kameraden in Riedlingen.

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