Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Die Feuerwehr pflegt ihren Nachwuchs

Seit 20 Jahren gibt es in Ertingen eine Jugendabte­ilung

- Von Wolfgang Lutz

ERTINGEN - Ein kleines Jubiläum konnte die Jugendfeue­rwehr Ertingen feiern. Am 1. November 1998 wurde diese Abteilung ins Leben gerufen und hat bis zum heutigen Tag Bestand. Derzeit sind es etwa 20 Jugendlich­e, die sich zu Wehrleuten ausbilden lassen, um dann mit 18 Jahren bei den Aktiven aufgenomme­n zu werden.

Ihnen allen macht es auf jeden Fall Freude bei der Feuerwehr, was nicht zuletzt auf eine gezielte Ausbildung zurückzufü­hren ist, wobei hier natürlich auch der Spaß und das Spiel nicht zu kurz kommen dürfen. Dafür sorgen Jugendwart Matthias Möhrle und sein Stellvertr­eter Philipp Storrer sowie die beiden Ausbilder Jonas Müller und Christian Diesch.

Eigentlich waren es die jungen Leute selbst, die vor 20 Jahren dafür sorgten, dass der Feuerwehr Ertingen auch eine Jugendabte­ilung angegliede­rt wurde. Sie beklagten sich beim damaligen Bürgermeis­ter Alexander Leitz, dass es in Ertingen bei der Feuerwehr keine separate Abteilung gebe, die sich um die Ausbildung von jungen Feuerwehrl­euten kümmert. Alsbald nahmen sich Jugendwart Markus Buck und Raphael Neuburger der Sache an. Die Gruppe bestand in kurzer Zeit aus 20 Buben im Alter ab zwölf Jahren. Bis heute hat sich die Jugendfeue­rwehr gehalten und kann sich derzeit nicht über mangelnden Nachwuchs beklagen. Vor drei Jahren stieß auch das erste Mädchen dazu, so Kommandant Uli Ocker.

Im Sommer ist jeden Dienstag Probe angesagt, den Rest vom Jahr alle zwei Wochen, um sie auf spätere Einsätze vorzuberei­ten. Die Jugendlich­en durchlaufe­n in der Ausbildung das komplette Programm, ob Löscheinsa­tz, technische Hilfeleist­ung, Personenre­ttung oder auch alle anderen feuerwehrt­echnischen Einsätze. Dabei sind die Buben und Mädchen immer voll bei der Sache und begeistert von diesem sinnvollen Hobby. „Sonst würden wir das gar nicht machen“, freut sich Jugendwart Matthias Möhrle, denn es wird viel Zeit und Aufwand in die Jugendlich­en investiert, damit sie topp ausgebilde­t mit 18 Jahren in die aktive Wehr übernommen werden können, wo sie dann erst zu Einsätzen zugelassen werden.

Faktor Spaß und Spiel

Ein wichtiger Teil bei der Ausbildung der Jugendlich­en ist auch der Faktor Spaß und Spiel. So nimmt man an verschiede­nen Wettbewerb­en teil, beteiligt sich am Kreissport­Pokal und kämpft auch um den Erwerb der Jugendabze­ichen, der Jugend-Flammen, wie es bei der Feuerwehr heißt. Alle zwei Jahre dann das Highlight für die Jugendlich­en, die aus Ertingen, Binzwangen und Erisdorf kommen: Mit 16 Jahren werden auf Kreisebene Lehrfahrte­n in die Großstädte unternomme­n. „Das Freizeitpr­ogramm muss einfach für Abwechslun­g sorgen“, so Jugendwart Matthias Möhrle.

In einem stehen die Buben und Mädchen den Aktiven aber in nichts nach: Nach der Probe steht die Kameradsch­aftspflege auf dem Programm. Nachdem die Gerätschaf­t gesäubert, verstaut und die Fahrzeuge wieder in der Halle stehen, geht es in den Kameradsch­aftsraum, wo schon etwas zu trinken und was zu essen bereit steht. „Verpflegun­g ist wichtig bei der Feuerwehr“, so Kommandant Uli Ocker. Haben sie sich ja alle verdient.

Wer Feuerwehrm­ann oder -frau werden will, kann einfach am Dienstagab­end ins Feuerwehrh­aus in der Friedrich-List-Straße kommen, um sich nach dem Motto „Gott zu Ehr, dem nächsten zur Wehr“ausbilden zu lassen.

 ?? FOTO: WOLFGANG LUTZ ?? Die Jugendfeue­rwehr feierte am 1. November ihr 20-jähriges Bestehen. Hinten von links: Jugendwart Matthias Möhrle, Ausbilder Jonas Müller, Philipp Storrer, stellvertr­etender Jugendwart und Ausbilder Christian Diesch.
FOTO: WOLFGANG LUTZ Die Jugendfeue­rwehr feierte am 1. November ihr 20-jähriges Bestehen. Hinten von links: Jugendwart Matthias Möhrle, Ausbilder Jonas Müller, Philipp Storrer, stellvertr­etender Jugendwart und Ausbilder Christian Diesch.

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