Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Ein Allgäuer Berg in gefährlicher Bewegung
Am Hochvogel in der Nähe von Oberstdorf befürchten Forscher einen gewaltigen Felssturz
sungen in einem riesigen Spalt festgestellt, dass sich der Berg, der zu den Allgäuer Alpen gehört, in sich verschiebt und es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis der südliche Gipfelbereich in sich zusammenstürzt.
Für die Menschen im Tal hätte das schlimme Auswirkungen. „Es wird wahnsinnig laut werden“, sagt einer der Forscher voraus. Außerdem werde sich eine riesige Staubwolke über dem Tal halten. Insgesamt könnten 260 000 Kubikmeter Fels und Geröll ins Tal donnern. Das entspricht ungefähr 350 großen Häusern. Also eine unvorstellbar riesige Menge. Dank eines Messsystems sollen die Talbewohner und Wanderer schon einige Tage vor dem Felssturz gewarnt werden. Es könnte aber auch passieren, dass es immer mal wieder kleinere Abbrüche gibt.
Den riesigen Spalt im Gipfelbereich, in dem die Messungen vorgenommen werden, gibt es schon seit über 50 Jahren. Doch seit 2014 ist er immer größer geworden, haben die Wissenschaftler festgestellt. Deshalb raten sie dringend, mindestens zwei Meter Sicherheitsabstand zu den Felsspalten zu halten.
Forscher haben herausgefunden, dass es in den letzten Jahren immer mehr Felsstürze und Erdrutsche in den Alpen gegeben hat. Eine Ursache dafür kann sein, dass dauerhaft gefrorener Boden langsam auftaut. Das spielt am 2592 Meter hohen Hochvogel aber kaum eine Rolle.