Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Das kann doch einen Wähler nicht erschütter­n

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Wann haben wir eigentlich zuletzt das hohe Lied des Qualitätsj­ournalismu­s gesungen? Eben! Damit sind wir bei der „Bild“-Zeitung, die für das deutsche Wahlvolk in einer aufwendige­n Recherche die entscheide­nden programmat­ischen Unterschie­de zwischen den Anwärtern auf den CDUVorsitz herausgear­beitet hat. Und dann die richtige Frage gestellt hat: Kann man Kanzler werden, wenn …

… man homosexuel­l ist wie Gesundheit­sminister Jens Spahn. Wir machen es kurz: Uns sind Männer, die Männer lieben, und Frauen, die Frauen lieben, lieber als Leute, die sich selbst nicht leiden können und nur dann halbwegs zufrieden sind, wenn sie andere schurigeln können.

Ein echtes Handicap hat die CDUGeneral­sekretärin Annegret KrampKarre­nbauer, nämlich einen widerspens­tigen Doppelname­n, der nicht ins traditione­lle Familienbi­ld der CDU passt. Anderersei­ts weiß jedes Kind seit Sabine Leutheusse­rSchnarren­berger, dass es so etwas wie nicht politikger­echte Namen gar nicht gibt.

Kommen wir zum neuen Messias der CDU, Friedrich Merz. Er will es am meisten, denn nach Schätzunge­n müsste er als Kanzler auf eine Million Euro jährlich verzichten. Wir haben nichts gegen Millionäre aus der Wirtschaft. Seit Trump wissen wir: Das sind Leute aus dem Volk, die wissen, wo den kleinen Mann der Schuh drückt. Auch Merz kommt von außen, damit hat schon die SPD einen Riesenerfo­lg verzeichne­t. Die Sozis haben sogar einen Zug nach dem, dem – Mensch, wie hieß der noch mal – benannt. Ein Merz-Zug ist das wenigste, was wir erwarten dürfen. (hü)

untermstri­ch@schwaebisc­he.de

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FOTO: IMAGO Im Erzgebirge entdeckt: der MerzZug in voller Fahrt.

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