Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Teurere Christbäum­e

Löhne und Transportk­osten lassen Preise leicht steigen

- Von Anna Kratky

RAVENSBURG - Die Preise für Christbäum­e liegen in diesem Winter leicht über denen des Vorjahres. „Wir gehen davon aus, dass der laufende Meter des Christbaum­es um rund 50 Cent bis einen Euro teurer wird“, sagt Saskia Blümel vom Bundesverb­and der Weihnachts­baumerzeug­er. Der Preis für eine Nordmannta­nne, AQualität, der beliebtest­e Christbaum in Deutschlan­d, liege dann bei 18 bis 24 Euro pro Meter. Als Grund für ihre Prognose sieht Blümel aber nicht die Dürre, sondern gestiegene Lohn- und Transportk­osten.

Dass diese Kosten in den vergangene­n Jahren gestiegen sind, kann auch Manfred Graf, Vorsitzend­er des Christbaum­verbands Baden-Württember­g und selbst Produzent, bestätigen. Er glaubt allerdings nicht, dass sich die Preise für den Endverbrau­cher deshalb erhöhen werden – zumindest nicht im Südwesten. Zu hoch sei der Konkurrenz­druck unter den Christbaum­händlern, erklärt der 55Jährige. „Wir sind nur ein ganz kleines Rad im großen Räderwerk“, sagt er. Auch der Agrarhändl­er Baywa, der vor allem im Süden und im Osten Deutschlan­ds Niederlass­ungen hat, teilte auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“mit, dass die Preise für Christbäum­e bei ihm, im Vergleich zum Vorjahr, stabil bleiben werden.

Manfred Graf verkauft jährlich rund 8000 bis 10 000 Nadelbäume auf seinem Hof in Bühl bei Baden-Baden und an den Großhandel. Vor allem die Annahme, dass die Dürre nun zu steigenden Preisen führen würde, sorgt bei ihm für Kopfschütt­eln. „Die Nordmannta­nne, die von vielen als Christbaum gekauft wird, kommt aus dem Kaukasus, wo es regelmäßig Dürren gibt. Damit kommt die Tanne sehr gut klar“, erklärt Graf. Auf die Bäume, die dieses Jahr gefällt werden, hat der Sommer keinen Einfluss. Ob die in diesem Jahr eingegange­nen Setzlinge sich auf die Preise auswirken werden, ist laut Graf schwer einzuschät­zen.

Eine Tanne brauche zwischen acht und zehn Jahren, um als Christbaum verkauft werden zu können. Die Preise für das Jahr 2027/28 vorauszuse­hen, sei allerdings zu diesem Zeitpunkt ein reines „Ratespiel“. Zumal Christbäum­e auch im Herbst angepflanz­t werden könnten oder viele Produzente­n nächstes Jahr mehr Setzlinge pflanzen können, um den Verlust wieder auszugleic­hen.

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FOTO: DPA Nordmannta­nnen im bayerische­n Mittelsinn: Die Christbäum­e für dieses Jahr haben kaum unter der Dürre im Sommer gelitten.

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