Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Wo eine Million Saitenwürste pro Tag hergestellt werden
Ertinger Reservisten besichtigten Unimog-Museum und die Fleisch- und Wurstverarbeitung von Edeka Südwest
ERTINGEN - Die Ertinger Reservistenkameradschaft hatte bei ihrem Jahresausflug, an dem auch einige Frauen der Mitglieder teilnahmen, zwei interessante Ziele ausgesucht. Zum einen ging es nach Gaggenau zum Unimog-Museum, und das zweite Ziel war Rheinstetten, wo die Fleisch- und Wurstverarbeitung von Edeka Südwest besichtigt wurde. Ein unvergessliches Erlebnis, wenn man die ganzen Ausmaße des Betriebes mit seinen 1300 Mitarbeitern und die Produktion des Konzerns sah. Max Miller, ehemaliger Mitarbeiter von Edeka und Mitglied der Reservistenkameradschaft Ertingen, machte es möglich, dass man einen Blick hinter die Kulissen dieses LebensmittelUnternehmens werfen konnte.
Das erste Ziel, das von der Reisegesellschaft angesteuert wurde, war in Gaggenau das Unimog-Museum. Jedes Jahr lockt die Ausstellung der Allzweckmaschinen mit einem anderen Motto. Heuer drehte sich alles um die Landwirtschaft. Hier wurde eindrucksvoll zur Schau gestellt, wie vielseitig die Unimogs von damals und auch von heute eingesetzt werden können. Vor allem die vielen Anbauten an die Unimogs, so der Vorsitzende der Ertinger Reservistenkameradschaft, Hubert Buck, waren neben den Maschinen selbst mehr als sehenswert. Heute sind die Maschinen hauptsächlich im Kommunalbereich eingesetzt, vor allem wegen der vielseitigen Verwendbarkeit.
Weiter führte die Fahrt dann Richtung Karlsruhe. In Rheinstetten befindet sich eine der größten fleischverarbeitenden Betriebe im Südwesten. Die Edeka Südwest Fleisch hat hier ihren Sitz und beliffert ausschließlich ihre eigenen Märkte vom Saarland bis an den Bodensee beliefern. Wenn man bedenkt, dass täglich bei der Fleischproduktion etwa 250 Tonnen und bei der Wurstproduktion 125 Tonnen verarbeitet, aber nicht hier geschlachtet werden, kann man sich ausmalen, was dieses Unternehmen leistet. Edeka arbeitet eng mit 800 Landwirten aus der Region zusammen, die für Edeka Südwest Schweine, Rinder, Schafe und Hühner züchten und auf ihren Feldern das Futter anbauen. Dazu besteht die Vorgabe für die Produzenten, dass mehr Platz als vom Gesetzgeber vorgeschrieben den Tieren in den Ställen zur Verfügung stehen muss. Zudem dürfen von der Abholung des Viehs bis zur Schlachtung nicht mehr als vier Stunden vergehen. So kann der Verbraucher auch das Rückverfolgbarkeitssytem nutzen, um zu erfahren, woher die Produkte stammen. Das alles bedeutet aber auch höhere Kosten für das Unternehmen, kommt aber dem Tierwohl und der Qualität zugute.
Durch die Sicherheits-Glasscheiben konnte die Reisegesellschaft die komplette Verarbeitung der geschlachteten Tiere beobachten. So werden etwa 6000 halbe Schweine täglich zerlegt und 300 Großvieheinheiten verarbeitet. An einem Tag werden zum Beispiel auch eine Million Saitenwürste hergestellt, was die Schwaben natürlich sehr interessierte. Wie diese frisch aus der Produktion schmecken, davon konnten sich alle nach der interessanten Betriebsführung überzeugen.