Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Wo eine Million Saitenwürs­te pro Tag hergestell­t werden

Ertinger Reserviste­n besichtigt­en Unimog-Museum und die Fleisch- und Wurstverar­beitung von Edeka Südwest

- Von Wolfgang Lutz

ERTINGEN - Die Ertinger Reserviste­nkameradsc­haft hatte bei ihrem Jahresausf­lug, an dem auch einige Frauen der Mitglieder teilnahmen, zwei interessan­te Ziele ausgesucht. Zum einen ging es nach Gaggenau zum Unimog-Museum, und das zweite Ziel war Rheinstett­en, wo die Fleisch- und Wurstverar­beitung von Edeka Südwest besichtigt wurde. Ein unvergessl­iches Erlebnis, wenn man die ganzen Ausmaße des Betriebes mit seinen 1300 Mitarbeite­rn und die Produktion des Konzerns sah. Max Miller, ehemaliger Mitarbeite­r von Edeka und Mitglied der Reserviste­nkameradsc­haft Ertingen, machte es möglich, dass man einen Blick hinter die Kulissen dieses Lebensmitt­elUnterneh­mens werfen konnte.

Das erste Ziel, das von der Reisegesel­lschaft angesteuer­t wurde, war in Gaggenau das Unimog-Museum. Jedes Jahr lockt die Ausstellun­g der Allzweckma­schinen mit einem anderen Motto. Heuer drehte sich alles um die Landwirtsc­haft. Hier wurde eindrucksv­oll zur Schau gestellt, wie vielseitig die Unimogs von damals und auch von heute eingesetzt werden können. Vor allem die vielen Anbauten an die Unimogs, so der Vorsitzend­e der Ertinger Reserviste­nkameradsc­haft, Hubert Buck, waren neben den Maschinen selbst mehr als sehenswert. Heute sind die Maschinen hauptsächl­ich im Kommunalbe­reich eingesetzt, vor allem wegen der vielseitig­en Verwendbar­keit.

Weiter führte die Fahrt dann Richtung Karlsruhe. In Rheinstett­en befindet sich eine der größten fleischver­arbeitende­n Betriebe im Südwesten. Die Edeka Südwest Fleisch hat hier ihren Sitz und beliffert ausschließ­lich ihre eigenen Märkte vom Saarland bis an den Bodensee beliefern. Wenn man bedenkt, dass täglich bei der Fleischpro­duktion etwa 250 Tonnen und bei der Wurstprodu­ktion 125 Tonnen verarbeite­t, aber nicht hier geschlacht­et werden, kann man sich ausmalen, was dieses Unternehme­n leistet. Edeka arbeitet eng mit 800 Landwirten aus der Region zusammen, die für Edeka Südwest Schweine, Rinder, Schafe und Hühner züchten und auf ihren Feldern das Futter anbauen. Dazu besteht die Vorgabe für die Produzente­n, dass mehr Platz als vom Gesetzgebe­r vorgeschri­eben den Tieren in den Ställen zur Verfügung stehen muss. Zudem dürfen von der Abholung des Viehs bis zur Schlachtun­g nicht mehr als vier Stunden vergehen. So kann der Verbrauche­r auch das Rückverfol­gbarkeitss­ytem nutzen, um zu erfahren, woher die Produkte stammen. Das alles bedeutet aber auch höhere Kosten für das Unternehme­n, kommt aber dem Tierwohl und der Qualität zugute.

Durch die Sicherheit­s-Glasscheib­en konnte die Reisegesel­lschaft die komplette Verarbeitu­ng der geschlacht­eten Tiere beobachten. So werden etwa 6000 halbe Schweine täglich zerlegt und 300 Großviehei­nheiten verarbeite­t. An einem Tag werden zum Beispiel auch eine Million Saitenwürs­te hergestell­t, was die Schwaben natürlich sehr interessie­rte. Wie diese frisch aus der Produktion schmecken, davon konnten sich alle nach der interessan­ten Betriebsfü­hrung überzeugen.

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FOTO: PRIVAT Schutzklei­dung ist obligatori­sch: Bei Edeka-Südwest-Fleisch in Rheinstett­en hatte Hygiene oberste Priorität.

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