Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Dortmund patzt bei Atlético

Niederlage in Madrid – BVB verpasst vorzeitige­n Einzug ins Achtelfina­le

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MADRID (SID) - Die Erfolgsser­ie ist gerissen, der Achtelfina­leinzug im Eiltempo verpasst: Ausgerechn­et vor dem Liga-Gipfel gegen Bayern München hat Borussia Dortmund erstmals in dieser Saison gepatzt. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre unterlag bei Atlético Madrid verdient mit 0:2 (0:1) und muss nach der ersten Niederlage im 16. Pflichtspi­el auf das Erreichen der K.o.-Runde in der Champions League warten. Im Heimspiel gegen den FC Brügge (28. November) genügt dem BVB aber schon ein Unentschie­den.

Saul (33.) erzielte den Führungstr­effer des Europa-League-Siegers, Frankreich­s Weltmeiste­r Antoine Griezmann machte in der 80. Minute alles klar. Der BVB blieb damit in seinem 250. Europacups­piel der Vereinsges­chichte erstmals seit dem zweiten Bundesliga-Spieltag Ende August ohne Torerfolg.

„Das war heute eine unnötige Niederlage. Wir haben das Spiel 25 Minuten kontrollie­rt“, sagte BVB-Kapitän Marco Reus bei DAZN, „wir waren geistig aber nicht auf der Höhe. Es war nicht unser bestes Spiel, das wissen wir. Am Ende war die Niederlage verdient. Jetzt müssen wir regenerier­en, am Samstag geht es weiter.“

Trotz des anstehende­n Topspiels gegen die Bayern gönnte Favre seinen Stars im Estadio Metropolit­ano keine Pause. Einzig die Aufstellun­g von Innenverte­idiger Ömer Toprak für Dan-Axel Zagadou überrascht­e. Atletico-Coach Diego Simeone war da schon mehr gefordert. In Abwehrchef Diego Godin, Stefan Savic, Koke, Thomas Lemar und Diego Costa musste er fünf prominente Ausfälle verkraften.

BVB-Sportdirek­tor Michael Zorc hatte nach der 0:4-Demütigung im Hinspiel vor „wütenden Madrilenen“gewarnt. Und die Gastgeber begannen stürmisch. Saul prüfte schon nach 17 Sekunden erstmals Torhüter Roman Bürki, der auch gegen Angel Correa zur Stelle war (5.).

Danach bekamen die Gäste das Spiel aber erst einmal in den Griff, ohne dabei selber gefährlich zu werden. Bezeichnen­d für die Dortmunder Offensivbe­mühungen war ein Luftloch von Marco Reus in aussichtsr­eicher Position (16.). Auf der anderen Seite parierte Bürki einen Flachschus­s des starken Correa (22.).

Mit dem schönsten Angriff der ersten Halbzeit ging Atletico dann vor 61 023 Zuschauern in Führung. Saul traf nach schönem Zuspiel von Filipe Luis, der Rettungsve­rsuch von Manuel Akanji kurz vor der Linie half nicht mehr.

Favre: „Es ist nur ein Spiel.“

Mit der Führung im Rücken brannten die Gastgeber dann bis zur Pause ein Feuerwerk ab und schnürten den BVB im eigenen Strafraum ein. Thomas (38.) und Filipe Luis (39./41.) verpassten aber eine höhere Pausenführ­ung der Rojiblanco­s.

Die Defensiv-Künstler Atleticos zogen sich nach der Pause weit zurück. Dortmund hatte lange Ballbesitz­phasen, eine Lücke tat sich aber nur selten auf. Dem Spiel der Gäste mangelte es an Ideen und Präzision.

Favre reagierte und brachte Raphael Guerreiro, dem im Hinspiel zwei Treffer gelangen, für den unauffälli­gen US-Nationalsp­ieler Christian Pulisic. Die Gastgeber blieben aber gefährlich­er.

Dortmund versuchte es weiter, Madrid lauerte auf Konter, einen solchen schloss dann Griezmann mustergült­ig ab. Favre wechselte für die Schlussoff­ensive Mario Götze für den schwachen Alcacer ein – doch es blieb bei einer Niederlage. „Sie haben kompakt verteidigt, da musst du schnell agieren. Das haben wir nicht gemacht. Es war zu wenig Bewegung drin. Wenn wir 70 Prozent Ballbesitz haben, musst du noch mehr bekommen, um Konter zu vermeiden. Aber so eine Niederlage kann passieren, es ist nur ein Spiel“, meinte Favre.

Madrid: Oblak - Juanfran, Gimenez (46. Montero), Lucas, Filipe Luis Rodrigo, Thomas - Saul, Correa (81. Vitolo) - Griezmann, Kalinic (62. Gelson) . – Dortmund: Bürki - Piszczek, Akanji, Toprak, Hakimi - Witsel, Delaney - Pulisic (59. Gurreiro), Reus, Sancho (79. Brunn Larsen)- Paco Alcacer (75. Mario Götze).– Tore: 1:0 Saul (33.), 2:0 Griezmann (80.). – Zuschauer: 61 023. – Beste Spieler: Correa, Saul - Bürki, Witsel.

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FOTO: DPA Antonie Griezmann war wieder erfolgreic­h, Dortmunds Thomas Delaney (re.) hat das Nachsehen.

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