Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Strukturplan hilft beim Glasfaserausbau
Bei Tiefbauarbeiten soll die Infrastruktur in Herbertingen mitverlegt werden
HERBERTINGEN - Die Gemeinde Herbertingen hat einen detaillierten Strukturplan erstellen lassen, um Glasfaseranschlüsse bis an die einzelnen Häuser zu legen. Der Plan wurde in der jüngsten Sitzung des Herbertinger Gemeinderats vorgestellt. Ein flächendeckender Ausbau wird in den nächsten Jahren allerdings noch nicht stattfinden, denn das würde insgesamt rund 15 Millionen Euro kosten. Der Plan dient dazu, bei anstehenden Tiefbaumaßnahmen schnell reagieren und die Infrastruktur mitverlegen zu können.
In den Teilorten Hundersingen und Marbach nutzt die Gemeinde bereits die Gelegenheit beim Ausbau des Gasnetzes. „Hundersingen wird danach zu 85 Prozent mit Glasfaserhausanschlüssen erschlossen sein. Das ist ein außerordentlich hoher Wert“, sagte Stefan Poser von der Firma Conlinet, die den Strukturplan in Zusammenarbeit mit der Breitbandversorgungsgesellschaft im Landkreis Sigmaringen (BLS) erstellt hat.
Im Kernort gibt es in manchen Bereichen bislang die sogenannte FTTC-Versorgung. Dabei sind die Glasfasern bis zum Bordstein verlegt, ins Haus geht die Leitung aber über das Kupferkabel weiter. „Im Kernort haben wir dadurch schon gewisse Bandbreiten und keinen so hohen Bedarf an Hausanschlüssen“, sagte Bürgermeister Magnus Hoppe. Aufgrund der guten Versorgung gibt es allerdings aktuell auch keine Fördermöglichkeiten. Denn dafür muss eine Unterversorgung nachgewiesen werden.
Daniel Stuwe (UB) war dennoch mit der Lage im Kernort unzufrieden. „Wir haben hier keine größeren Tiefbauarbeiten in Sicht, um Hausanschlüsse zu schaffen. Jetzt entsteht ein Flickenteppich und wann wird der zusammengeflickt?“, wollte der Gemeinderat wissen. Poser räumte ein, dass es im Kernort noch 20 bis 30 Jahre dauern könne. Gerhard Lutz (CDU) war das zu lang. „Bis 2020 muss das in der Ortsmitte verlegt sein“, forderte er.
Dämpfer für schnellen Ausbau
Bürgermeister Hoppe gab dem einen Dämpfer. „Kosten und Nutzen stehen da aktuell nicht in einem Verhältnis. Wir haben noch eine ausreichende Versorgung. Ich denke aber, dass ein Zeitraum von zehn bis 20 Jahren für den Ausbau im Kernort realistisch ist“, sagte Hoppe. Wichtig sei, dass die Gemeinde mit dem Strukturplan nun im Detail wisse, wo und in welchem Umfang Rohre verlegt werden müssen. Dabei sind auch geplante Wohn- und Gewerbegebiete berücksichtigt worden.