Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Der Heilige Martin als europäischer Heiliger
Die Grundschule und der Kindergarten Altheim gestalten den Martinstag – Laternenzug durch die Straßen
ALTHEIM – Der Gang mit vielen Laternen durch Altheims Straßen von der Grundschule bis zur Pfarrkirche ist jedes Jahr ein bedeutsames Ereignis nicht nur für Kinder. Hoch zu Ross reitet der heilige Martin in Gestalt von Marc Maier voraus. Nach zwei Stationen bildet das Martinsspiel auf dem Platz vor der Kirche den Höhepunkt des Abends.
Mit einer Vielzahl von bunten Laternen versammelten sich die Kinder der Grundschule und des Kindergartens „Kleiner Biber“mit ihren Lehrerinnen und Erzieherinnen vor der Schule. Erwartungsvoll folgte die große Schar mit Eltern, Geschwistern und Großeltern dem Martinsreiter durch die Straßen im Unterdorf bis zur Kirche.
Zwei Mal, bei der Tankstelle und vor der Volksbank, wurde Station eingelegt, damit bekannte Lieder wie „Durch die Straßen auf und nieder“oder „Ich geh’ mit meiner Laterne“gesungen werden konnten. Die Jugendkapelle des Musikvereins Altheim war dabei die musikalische Wegbegleiterin.
Auf dem Platz rund um die Kirche sorgte die Jugendfeuerwehr Altheim für die Sicherheit von Reiter, Akteuren und Zuschauern. Klar verständlich wurde die Geschichte der Mantelteilung vorgelesen, die der Reiter umsetzte und den frierenden Bettler mit einer Hälfte seines Mantels wärmte. Große und kleine Freunde des Martinsspiels stimmten danach mit der Jugendkapelle das traditionelle Martinslied an.
Stefan Fuchs charakterisierte zuvor Martinus – auch als Patron der Altheimer Pfarrkirche – als einen europäischen Heiligen. „Viele Menschen gingen an dem Bettler vorüber, Martin nicht“, betonte er. Die künstlerisch gestalteten Gänse vor Altheims Kirche erinnern an den Heiligen, der durch viele Reisen Teile Europas grenzüberschreitend und im gemeinsamen Glauben miteinander verbunden hat. „Auch Martin Luther hat sicher den heiligen Martin sehr verehrt“, unterstrich Fuchs.
In den sich anschließenden Fürbitten wurden die Menschen aufgerufen, als helfende Samaritäter tätig zu sein, die Freude des Festtags jedoch auch in Schule und Gruppen weiterzutragen.
Danach war auf dem Platz vor dem Rathaus für Groß und Klein Gelegenheit zu ungezwungenem Beisammensein gegeben – was reichlich genutzt wurde. Elternbeirat und Erzieherinnen des Kindergartens hatten mit Kinderpunsch und Glühwein, mit Martinsbrezeln und Saitenwürsten dafür vorgesorgt.