Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
HBW schließt das Wochenende mit vier Punkten ab
Handball, 2. Bundesliga: Balingen siegt gegen Dormagen und gegen Hüttenberg
BALINGEN - Mit einem VierpunkteWochenende - dem ersten seit dem Abstieg in die 2. Bundesliga - hat sich der HBW Balingen-Weilstetten mitten in den Aufstiegskampf zur 1. Handball-Bundesliga katapultiert und ist bei zwei Punkten Rückstand Coburg und Essen auf den Fersen. Der HBW siegte am Freitag in Dormagen mit 27:25 (12:10) und am Sonntag in eigener Halle gegen den TV Hüttenberg mit 27:24 (16:9).
Nach dem zweiten Sieg binnen 48 Stunden herrschte Freude im HBW: „Wir hatten schon richtig Respekt vor dem Spiel, weil Hüttenberg in den letzten Wochen immer besser ins Laufen gekommen ist“, sagte HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel nach der Schlusssirene am Sonntag, in der Gewissheit, dass seine Mannschaft auch die zweite Partie binnen 48 Stunden mit Bravour gemeistert hatte. Lange Zeit hatte in der Sparkassenarena niemand daran gezweifelt, dass die Gallier von der Alb das Parkett als Sieger verlassen würden. Nach dem 22:14 durch Jannik Hausmann in Unterzahl (40.), war aber plötzlich der Wurm drin. Hüttenberg fand zurück ins Spiel.
Trainer Jens Bürkle sah es ähnlich, hatte aber bis zu diesem Zeitpunkt eines der besten Spiele seiner Mannschaft gesehen. „Es war wahrscheinlich mit die beste erste Halbzeit, die wir in dieser Saison gespielt haben“, lobte er. Die Abwehr mit Torhüter Tomáš Mrkva dahinter war von Beginn an hellwach, die Hessen trafen erstmals nach fast acht Minuten. Der Erstligaabsteiger kam zwar besser ins Spiel, gefährdete den HBW aber nie. Nach dem 11:9-Anschlusstreffer durch den Ex-HBW’ler Markus Stegefelt, hatte Hüttenberg sein Pulver für die erste Hälfte verschossen. Bis zur Pause erhöhten Oddur Grétarsson mit einem Dreierpack und Gregor Thomann auf 16:9.
Trainer kassiert Zeitstrafe
In der zweiten Halbzeit gelang es den Hessen Zeitstrafen zu ziehen. Bis zum besagten 22:14 durch Jannik Hausmann (40.), konnten sie aber daraus kein Kapital schlagen. „Da lassen wir dann ein paar Dinger liegen und uns durcheinanderbringen. Ich selbst habe auch noch eine Zeitstrafe bekommen“, entschuldigte sich Trainer Jens Bürkle nach dem Spiel. Trotzdem habe seine Mannschaft die Ruhe bewahrt. Hüttenberg nutzte in der Schlussviertelstunde seine Überzahlsituationen konsequenter und kam bis auf 25:23 heran. Nach einer offenen Manndeckung eroberten die Gäste den Ball, leisteten sich ein Stürmerfoul gegen Martin Strobel. Der HBW-Kapitän sorgte dann für die Entscheidung, entzog sich der offenen Manndeckung, legte Jona Schoch den Ball in den Lauf, der aus neun Metern traf zum 26:23. Am Ende siegte der HBW mit 27:25.
Bereits am Freitag hatte der HBW gegen Dormagen gewonnen, lief dabei aber zunächst einem Rückstand hinterher, ehe René Zobel den Gast erstmals mit 4:3 in Führung brachte. Der Aufsteiger blieb dran und drehte die Partie erneut, führte nach der Pause sogar mit 16:15 (39.). Diese hatte auch drei Minuten vor dem Ende noch Bestand, ehe Jona Schoch mit einer wahren „Fackel“aus dem Rückraum zum 25:25 ausglich. Im Gegenzug klärte Tomáš Mrkva und Nationalspieler Martin Strobel sorgte mit all seiner Erfahrung für die 26:25Führung des HBW. Dormagens Trainer nahm erneut eine Auszeit (58.), aber Balingen konnte den angesagten Spielzug unterbrechen. Oddur Grétarsson erahnte das Abspiel auf den Rechtsaußen, krallte sich den Ball und brachte damit den HBW auf die Siegerstraße. Jens Bürkle nahm zwanzig Sekunden vor der Sirene noch eine Auszeit und Jannik Hausmann machte nach einem klugen Pass von Spielmacher Martin Strobel acht Sekunden vor dem Schlusspfiff alles klar.
„Dormagen war für uns ein sehr unangenehmer Gegner. Trotz oder vielleicht auch wegen des Ausfalls von Stutzke haben sie extrem geduldig gespielt und lange auf ihre Chance gewartet. Wir sind heute nicht richtig ins Rennen reingekommen und wir können froh sein, dass unsere Rückraumreihe mit Martin Strobel, Jona Schoch und Jannik Hausmann hinten raus die entscheidenden Tore gemacht hat“, sagte Trainer Jens Bürkle.