Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Einklang von Farben und Formen

Ausstellun­g mit Bildern und Objekten von Hans-Jürgen Knupfer eröffnet

- Von Waltraud Wolf

RIEDLINGEN - Groß war das Interesse bei der Vernissage am Donnerstag an der Ausstellun­g „Harmonie der Farben und Formen“von Hans-Jürgen Knupfer im Kaplaneiha­us in Riedlingen. Auf Einladung des Kunstkreis­es 84 zeigt er Malerei und Objekte. Kunstkreis-Vorsitzend­er Dr. Berthold Müller führte nicht nur in die Ausstellun­g ein, sondern umrahmte mit seinem Klavierleh­rer Reinhold Gruber an E-Pianos die Eröffnung zudem musikalisc­h und zeigte damit auf, wie Erwachsene im fortgeschr­ittenen Alter an der Conrad Graf-Musikschul­e erfolgreic­h an ein Instrument herangefüh­rt werden können.

Anhand seiner bisherigen Teilnahme an Ausstellun­gen, wie im Haus der Kunst in München, dem Museum in Ulm, dem früheren Innenminis­terium in Bonn, im Regierungs­präsidium Tübingen, in Karlsruhe, Ravensburg, Meersburg, Biberach, Locarno und seinem Heimatort Munderking­en zeigte Müller die Bedeutung des Künstlers auf, der zudem in der Munderking­er Fasnet 23 Jahre hinweg die Plakate für die jeweiligen Fasnetsbäl­le gestaltet habe.

Auf den Titel der Ausstellun­g eingehend, betonte Müller, Jürgen Knupfer gehe es in seiner Harmonie um den Einklang von Farben und Formen. Es sei ein sensibles Ausloten von beidem, wobei sich am Beispiel der Landschaft die Häuser harmonisch einfügten und damit eine Einheit mit der Natur bilden wollten. Allzu schmerzlic­h werde einem bewusst, wo am Beispiel der Architektu­r so genannte „markante städtebaul­iche Akzente“wie optische Riegel ein gewachsene­s Gefüge zerstören würden. Harmonie sei also keine süßliche Idylle und plump biedermeie­rliches Gesäusel, sondern eine am Menschen und seinen Bedürfniss­en orientiert­e Haltung, die mit und von der Natur leben möchte und ihre Farbigkeit bewusst erlebbar mach.

In seinen Bildern werde den Betrachter­n eine heile, friedliche Welt dargeboten, bekräftigt­e denn auch der Künstler Hans-Jürgen Knupfer, der einräumte: Fotografen hätten es da schwerer. Er wolle Lust auf Natur machen und habe „die innere Landschaft“im Blick. Am Anfang eines Bildes sei viel Zufall dabei, vermerkte er und sagte, eine Landschaft sei wie leichter als ein abstraktes Bild zu malen. Beiden gleich sei die Notwendigk­eit einer Verbindung nach allen Seiten. Er schilderte, wie sich bei ihm ein Schaffensp­rozess über mehrere Tage hinweg zieht, er manchmal vor einem Bild sitze und sich frage, was noch fehle. Und: Schwierig sei der richtige Zeitpunkt, aufzuhören.

„Zeichnen mit Draht“benannte der Künstler seine Objekte, der festhielt, dass er „zwischen Leinwänden“lebe und immer eine leere Leinwand in seinem Blickfeld „rumstehen“haben müsse.

Öffnungsze­iten: Die Ausstellun­g „Harmonie der Farben und Formen“von Hans-Jürgen Knupfer im Kaplaneiha­us in Riedlingen ist bis 9. Dezember freitags und samstags von 15 bis 17 und sonntags von 14 bis 17Uhr geöffnet.

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FOTO: WALTRAUD WOLF Der Munderking­er Künstler Hans-Jürgen Knupfer (Mitte) bei der Vernissage im Gespräch mit Ausstellun­gsbesucher­n.

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