Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Hintergrun­d: Das Riedlinger Milchwerk und die Genossensc­haft

-

Die Genossensc­haft Milchwerk Donau-Alb wurde 1929 für das Bezirksbut­terwerk gegründet und gleichzeit­ig das alte Milchwerk gebaut. Die Genossensc­haft war ein Zusammensc­hluss von Landwirten, die ihre Milch gemeinsam vermarktet­en. 1969/1970 wurde das neue Milchwerk am jetzigen Standort beim Vogelberg gebaut. Im Verlauf der Geschichte des Milchwerks wurden ihm für seine qualitativ hochwertig­en Produkte meist Auszeichnu­ngen in Gold der DLG verliehen. 1998 wurde das Milchwerk von Allgäuland übernommen. Damals hatte die Genossensc­haft noch 1705 Mitglieder. Danach sank die Zahl rapide ab. Auch die Milchmenge, die geliefert wurde: Waren es 1998 zusammen mit Reutlinger Landwirten noch 150 Millionen Liter Jahresmeng­e. Diese Summe ist 2011 auf 53 Millionen Liter Jahresmeng­e gesunken.

Am 7. November 2011 stimmte das Kartellamt der Übernahme von Allgäuland durch Arla zu. Schon bald darauf wurde die Schließung des Riedlinger Milchwerks verkündet. Und am 31. März 2012 wurde zum letzten Mal Milch im Milchwerk Riedlingen angeliefer­t und verarbeite­t. Die Produktion von Lactoferin (Milchzucke­r) wurde noch bis zum Ende des Jahres 2012 aufrechter­halten. Im September 2013 hat das Unternehme­n Dairyfood das ehemalige Milchwerk in Riedlingen übernommen. Seither wird dort Molkeneiwe­iß und Milchzucke­r produziert. Arla hat noch weitere Molkereien in Oberschwab­en geschlosse­n, derzeit hat das Unternehme­n nur noch ein Werk in Bad Wörishofen. Doch auch dessen Verkauf ist auf der Zielgerade­n. Für die Landwirte, die noch an Arla liefern, sollen dadurch keine Nachteile. Der Milchpreis, den Arla gezahlt hat, gehört im Fünfjahres­vergleich zu den besten in Deutschlan­d. (uno)

Newspapers in German

Newspapers from Germany