Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Schön, so schön war die Zeit“
„Sing mit“-Abend mit Friedemann Benner und Ralf Breimayer beschert ein volles Lichtspielhaus
RIEDLINGEN - Einen Kinosaal voll sangesfreudiger Gäste hat der „Sing mit“-Abend mit Friedemann Benner und Ralf Breimayer dem Riedlinger Lichtspielhaus beschert. Von der „Kleinen Kneipe in unserer Straße“über „Hey Jude“bis „Schön, so schön war die Zeit“arbeitete sich das singende Publikum durch die Lieder der Kindheit und Jugend. Für passenden Sound und lockere Sprüche sorgten die beiden Riedlinger Musiker.
„Da geht noch mehr“, ermunterte Friedemann Benner nach der „Kleinen Kneipe“von Udo Jürgens. Benner am Klavier auf der rechten Seite, Breimayer auf der linken Seite, dazwischen die Songtexte auf der Kinoleinwand, so groß, dass das Publikum – im Schnitt um die 50 – gut mitlesen und -singen konnte.
Was zögerlich begann, steigerte sich mit den „Roten Lippen“bis zu „Marina, Marina“zu einem eindrucksvollen Chor. Das sei ein Lied seiner Kindheit, erzählte Friedemann Benner, der schon in jungen Jahren seine sängerischen Ambitionen entdeckt hatte. Zusammen mit seinen Kumpels habe er das Lied vor dem Geschäft des Stehle-Becks in Langenenslingen gesungen. Der Lohn für das Ständchen war ein Eimer Wasser aus dem Obergeschoss, der sich über die Langenenslinger Boygroup ergoss, weil der Bäcker schlafen wollte.
Auch „Unser Freddy“mit „Junge komm’ bald wieder“durfte am Freitagabend nicht fehlen. Es folgten „Der lachende Vagabund“und „Über den Wolken“. Zu einigen Liedern gab es Geschichten serviert. Selbst Ralf Breimayer, vom Alter her noch weit unter 50, kannte die Songs aus seiner Kindheit. Man habe keine Chance gehabt ihnen zu entkommen, gestand er. Allerdings empfand er sie eher als Spaß denn als Folter. „Willenlos“, „Über sieben Brücken“, „Marmor, Stein“, „Pretty Woman“und „Hot Love“von T. Rex eroberten das Publikum im Sturm. Der Chorgesang wurde lauter, mutiger, zweite Stimmen waren zu hören. Die Füße wippten, die Hüften wackelten, die ersten tanzten zwischen den Stuhlreihen. Nach den Songs gab es Applaus für die Musiker und immer wieder der Wunsch aus der hinteren Reihe nach „Aber bitte mit Sahne“. Das werde er für den nächsten „Sing mit“-Abend vorbereiten, versprach Benner, dem es zusammen mit Breimayer eine Freude war mit Freunden zu singen.